Umweltschutz Aktuelles
Bienen und Hornissen
Allein in Nordrhein-Westfalen kommen etwa 450 verschiedenen Bienen- und Wespenarten vor. Durch die intensivere Nutzung der Landschaft stehen inzwischen
mehr als die Hälfte dieser Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere. Neben der Honigbiene und den Hummeln sind von den ca. 350 Bienenarten kaum
welche bekannt. Diese sind aufgrund ihres Einsiedlerdaseins oder ihrer geringen Körpergröße leicht zu übersehen. Im Gegensatz zu den Wespen leben unsere
heimischen Bienen vegetarisch und besuchen Blütenpflanzen um dort Pollen und Nektar zu sammeln. Hierbei bestäuben sie die Pflanzen und haben so eine große
Bedeutung für viele Wild- aber auch Kulturpflanzen, wie z.B. Obstgehölze.
Hummel auf Löwenzahnblüte
Auch die Hornissen zählen zu den Nützlingen, doch hier steht nicht die Bestäubung von Pflanzen im Vordergrund, sondern die Vertilgung von anderen Insekten (wie Fliegen, Spinnen, Wespen oder Bremsen). Die Hornissen bilden einjährige Staaten mit bis zu einigen Hundert Tieren. In den ersten Nachtfrösten verstirbt das Volk mit Ausnahme der begatteten Königinnen. Diese gründen im Frühjahr allein ein neues Nest. Die Gefährlichkeit der Hornissen wird in der Regel überschätzt. Die Stiche sind vergleichbar mit denen von Bienen und Wespen. Sie sind auch nicht angriffslustig und verteidigen allerdings ihr Nest. Bei Tisch sind sie nicht so präsent wie die Wespen, da sie nicht von Süßspeisen angelockt werden. Hornissen stehen unter Artenschutz, daher dürfen die bewohnten Nester nicht entfernt werden! Geschultes Personal kann in Notfällen eine Umsiedlung vornehmen, doch ist dafür eine Genehmigung notwendig.
Zuständig ist wie bei allen Artenschutzfragen der Rheinisch-Bergische Kreis, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt (Tel. 02202/136798) oder unter
www.rbk-online.de. Die einzigen Wespenarten, die dem Menschen unangenehm auffallen sind die Deutsche und die Gemeine Wespe. Diese beiden Arten bilden Staaten mit mehreren Tausend Arbeiterinnen. Sie verfüttern neben Pollen auch andere Insekten an die Brut. Im Spätsommer ist diese Arbeit verrichtet und die
Arbeiterinnen trifft man dann häufiger in der Nähe der Menschen. Sie werden angelockt von den süßen Düften, wie Zwetschgenkuchen oder auch Limonaden. Fühlen sich die Tiere bedroht, stechen sie. Wie Bienen- oder Hornissenstiche sind auch sie in der Regel ungefährlich. Bei Allergien bzw. bei Überempfindlichkeiten oder
auch bei Stichen in den Mund- oder Rachenraum ist allerdings Vorsicht angebracht.
Weil alle Bienen und Hornissen und Wespen durch die Aufdringlichkeit dieser beiden Wespenarten in Verruf gebracht wurden, ist ihnen in der Vergangenheit oft nachgestellt worden. Heute werden mehrere Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten geführt. Es ist verboten, besonders geschützten Tierarten nachzustellen oder sie zu vernichten. Mit ein wenig Rücksichtnahme, wie z.B. keine offenen Süßspeisen herumstehen lassen, keine hektischen Bewegungen oder Fliegengitter bzw. entsprechende Vorhänge vor Fenstern und Türen ist ein Miteinander möglich. Zur Förderung der gefährdeten Bienen- und Wespenarten können auch „Nisthilfen“ (Bienenhotel) aus Bambusstöcken oder angebohrten Holzscheiben gebaut werden.
Unterschätzte Gefahr im Garten!
Mähroboter sind eine Gefahr für Igel.
Die Hersteller von Mährobotern weisen darauf hin, dass der Mähroboter nicht unbeaufsichtigt im Beisein von Kindern und Haustieren mähen darf. Deshalb lassen die Besitzer ihren Mähroboter gerne auch mal nachts laufen. Dies kann jedoch tödlich für Igel und viele andere nachtaktive Tiere ausgehen. Da Igel bei Gefahr nicht fliehen, sondern sich zusammenrollen, sind sie besonders gefährdet.
Kleine Igel passen unter einen Mähroboter (Quelle: LBV Bayern 2020)
Tipp: abends und nachts nicht mähen
Igel sind nachtaktive Tiere. Sobald es dämmert, verlassen sie ihr Tagesquartier und machen sich auf Futtersuche. Das tun sie auch gerne in unseren Gärten. Hier finden sie Schnecken und Würmer, aber auch Fallobst und die Futternäpfe von Hunden und Katzen werden nicht verschmäht. Deshalb sollten Mähroboter nicht in den Nachtstunden fahren.
Besser eignet sich zum Beispiel der Vormittag. Denn dann sind auch keine Kinder oder Haustiere im Garten unterwegs. Das gilt umso mehr in den Monaten Juni bis August. Denn dann bekommen Igel Nachwuchs. Und Jungtiere sind oft noch unerfahren.
Tipp: Mögliche Verstecke großzügig umfahren
Igel lieben dichte Hecken, Gebüsche und Reisig. Hier finden sie geeignete Rückzugsorte. Dies gilt vor allem ab November, wenn die Tiere ein Quartier für den Winterschlaf suchen.
Ab April gehen Igel wieder auf Nahrungssuche. Beim Verlegen des Begrenzungskabels sollte man deshalb potenzielle Rückzugsorte berücksichtigen und es mit ausreichendem Abstand zu möglichen Igelverstecken verlegen.
Tipp: Den Rasen regelmäßig kontrollieren
Beim Einsatz eines Mähroboters ist es ratsam, den Rasen regelmäßig auf Steine oder Äste zu kontrollieren. Sie können den Mähmessern schaden. Bei der Kontrolle können dann auch tierische Besucher wie Igel in Sicherheit gebracht werden.
Tipp: Igelschutz
Eine weitere Möglichkeit wäre, die Befestigung eines Lochblechs am vorderen Gehäuse, so dass der Mähroboter auch kleinere Gegenstände auf dem Rasen “berührt” und somit der Stoßsensor ausgelöst wird oder der Mähroboter z.B. einen großen Apfel oder ein Spielzeug usw. vor sich herschiebt ohne darüber zu fahren. Damit dürften auch die Pfoten und Schwänze unserer vierbeinigen Mitbewohner sicher geschützt werden. Veränderungen am Gehäuse sollten mit dem Hersteller des Gerätes abgesprochen werden (Garantie).
Weiterführende Informationen:
https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/was-gar-nicht-geht/rasenroboter/
https://www.igelschutz-do.de/unser-igel/gefahrenquellen