Die Stadt Bergisch Gladbach hat auch in im Jahr 2023 sechs Projekte mit dem Heimat-Preis ausgezeichnet. Darunter vier Initiativen und Vereine sowie auch zwei Privatpersonen.
In vorweihnachtlicher Stimmung kamen alle Nominierten zu einer kurzweiligen Feierstunde in der Villa Zanders zusammen. Bürgermeister Frank begrüßte nicht nur die Anwesenden, sondern moderierte auch die Veranstaltung.
Frank Stein stellte in seiner Begrüßung heraus, dass das Wort „Heimat“ in den letzten Jahren eine große Renaissance erfahre habe. „Heimat“ werde heute nicht als altmodisch und überholt, sondern als aktueller denn je empfunden. Dies lege sicher auch daran, dass die Gesellschaft insgesamt bunter und vielfältiger geworden sei. „Bergisch Gladbach ist für Viele Heimat geworden. Nicht nur die hier geborenen, sondern auch aus Nah und Fern hier Hinzugezogene empfinden und bezeichnen heute Bergisch Gladbach als ihre Heimat“, erklärt Bürgermeister Frank Stein. Das dieser Aspekt sich auch bei den Preisträgerinnen und Preisträgern wiederspiegele, freue ihn sehr und er bedankte sich dabei auch bei der Jury, die in diesem Jahr tätig war.
Die Preisträger in der 1. Kategorie „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 30 Jahren“
Aufgrund der Bewerbungen konnte und wollte die Jury kein Ranking durchführen und somit wurden die drei Preisträger in dieser Kategorie auch gleichwertig behandelt.
Das Theas Theater und Theaterschule e.V. wurde für das Projekt „Lichterfangen“ ausgezeichnet. Sowohl der Bürgermeister als auch die Jury waren sowohl vom Thema als auch von der Umsetzung begeistert und stellten dabei besonders die Leistung der Jugendlichen in den Vordergrund. Das Projekt und Theaterstück beschäftigen sich mit dem Thema Depressionen bei Jugendlichen. In seiner Laudatio stellte Frank Stein heraus, dass dies ein hochaktuelles, aber immer noch ein schwieriges Thema sei. „Einen Beinbruch sieht man und man kann sich vorstellen, was dies für Schmerzen sind. Bei Depressionen ist der Umgang damit sowohl für die Betroffenen, als auch für das Umfeld sehr viel schwieriger, weil manchen die Vorstellungskraft fehlt, das Leiden mitzufühlen“.
Anne Sieben (Vorstand), Kritin Trosits (Leitung Junges Esemble) und drei Mitglieder der Jungen Esembles nahmen den Preis und die Urkunden entgegen und berichteten über die Erstellung des Stückes und auch, was es mit ihnen gemacht hatte.
Dass Bergisch Gladbach auch Heimat werden kann, wird besonders bei MiKibU e.V (Migrantenkinder bekommen Unterstützung). deutlich, die in diesem Jahr mit dem Heimat-Preis für ihr jahrelanges Engagement im Bereich Migration ausgezeichnet wurden. „Ich freue mich sehr, dass Sie heute den Heimat-Preis bekommen. MiKibU ist Vielen in Bergisch Gladbach ein Begriff und Sie ermöglichen, dass Bergisch Gladbach für Viele eine neue Heimat wird. Dafür danke ich Ihnen persönlich, als auch im Namen der Stadt“, so der Bürgermeister. MiKibU betreut zurzeit mit 250 Mentorinnen und Mentoren rund 350 Kinder an 15 Grundschulen pro Woche. Daneben organisiert der Verein auch Ausflüge, um den Kindern Kultur auch außerhalb der Schule und Elternhaus nahe zu bringen.
Wer in wenigen Jahren 52.154 Geschenke verpackt und diese an 386 Familien und 91 Organisationen verteilt, der lebt das Weihnachtsfest und es ermöglicht, dass vielen Kindern hier, und auch inzwischen in Hamburg, eine Freude gemacht werden kann. Die Jury zeichnet deswegen Geschenke gegen Kindertränen e.V. mit dem Heimat-Preis 2023 aus. In seiner Laudatio ging der Bürgermeister besonders darauf ein, wie viel an Weihnachten konsumiert werde und nannte als Beispiel die vielen Geschenke an Kindern von der Verwandtschaft. Der eigentliche Grund des Festes rücke dabei oft in den Hintergrund. Jasmin Thamer, Vorsitzende des Vereins, bedankte sich nicht nur für den Preis, sondern auch dafür, dass die Projektgruppe Zanders ihnen in diesem Jahr Lagermöglichkeiten zur Verfügung gestellt habe und man hoffe, diese auch im nächsten Jahr zu erhalten.
Die Preisträger in der 2. Kategorie „Alle Bergisch Gladbacher und Bergischer Gladbacherinnen“
In der zweiten Kategorie wurden aus den Bewerberinnen und Bewerbern auch wieder drei Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt. Auch hier verzichtete die Jury auf ein Ranking.
„In diesen besonderen Zeiten freut es mich außerordentlich, dass die Jury das Apfelblütenfest im Garten des Bergischen Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe berücksichtigt hat. Dieser Baum symbolisiert, dass die abrahamitischen Religionen einen gemeinsamen Stamm haben“, erläuterte Frank Stein in seiner Laudatio. Der Bürgermeister überreichte den Preis an die Hauptorganisatorin Barbara Brauner: „Ich danke von Herzen für diese Auszeichnung, aber bedanken möchte ich mich auch bei all den Personen, die mich dabei unterstützen. Dazu zählen neben den Angestellten des Museums auch viele Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler und das Q1, was uns beim Catering unterstützt“
Feste werden in Bergisch Gladbach viele gefeiert, dazu zählt neben dem Apfelblütenfest auch das Nussbaumer Bürgerfest, was nun zum 35. Mal stattgefunden hat. Da das ganze Fest von Familien, Freunden, Ur-Nussbaumerinnnen und Nussbaumern und Hinzugezogenen organsiert wird, erhielt es auch den diesjährigen Heimat-Preis. Entgegengenommen wurde der Preis von Theresia Meinhardt, Claudia Stephan und Harry Kmoch vom Bürgerverein Nussbaum. In seiner Laudatio erwähnte der Bürgermeister, dass diese Art der Organisation leider langsam in Vergessenheit geriete, obwohl dadurch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb eines Ortes noch besser gestärkt wird.
Als letzte Person des Abends wurde Hildegard Jurtzik ausgezeichnet. Sie ist den meisten bekannt als Heimatdichterin, die regelmäßig in Büchern des Heider-Verlages abgedruckt wird, aber auch im Kalender des Rheinisch-Bergischen Kreises. Bürgermeister Frank Stein zitierte in seiner Laudatio ein Gedicht und stellte fest, dass im Heimat-Gefühl auch immer etwas Wehmut mitschwinge. „Bergisch Gladbach hat sich in den letzten 50 Jahren verändert, das muss man respektieren, aber trotzdem bleibt die „alte Heimat“ doch ein Sehnsuchtsort“, so der Bürgermeister.
„Ich bin, wie in den letzten Jahren auch, immer wieder begeistert, wie facettenreich das ehrenamtliche Engagement in dieser Stadt ist. Ich danke Allen, sowohl den Preistragenden, als auch den Bewerberinnen und Bewerben für dieses Engagement von Herzen“, mit diesen Worten bedankte sich der Bürgermeister bei den Anwesenden am Ende der Veranstaltung.
Die Preisträger und Preisträgerinnen für das Jahr 2022 stehen fest.
Am Freitag, dem 16. Dezember 2022 fand die Preisverleihung des diesjährigen Heimatpreises 2022 im Großen Ratssaal des Historischen Rathauses in Bergisch Gladbach statt. Bürgermeister Frank Stein zeichnete in einer kurzweiligen Feierstunde jeweils die Gewinnerinnen und Gewinner der beiden Preiskategorien aus. Nikolaus Kleine moderierte die Preisverleihung. Musikalische Beiträge steuerten die jungen Künstler Lia Rose und Alejandro Camino Naddaf mit ihrem Gesang weihnachtlicher Lieder bei – sie beide waren als noch unentdeckte Talente im Sommer bei der Veranstaltung „Open Stage“ in der Fußgängerzone Stadtmitte aufgetreten.
Eine Jury aus Mitgliedern des Rates und der Stadtgesellschaft hatten die eingegangenen Bewerbungen gesichtet und bewertet. Frank Stein führte in seiner Rede aus, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement als Rückgrat der Gesellschaft sei. „Das Ehrenamt schafft sowohl eine breite Vereins- und Verbandsstruktur als auch engen Zusammenhalt und Heimatbewusstsein.“ Zudem verstehe er unter Ehrenamt auch Eigeninitiative und Eigenverantwortung, was sich auch bei den Preisträgern zeige.
Preisverleihung 1. Kategorie: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 30 Jahren
Nacheinander bat der Bürgermeister die Siegerinnen und Sieger der ersten Kategorie auf die Bühne. In dieser Kategorie wurden Projekte ausgezeichnet, die für oder von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 30 Jahren umgesetzt wurden. Über ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro freute sich die Gemeinschaft „Round Table 215“, die in einer großen Hands-on-Aktion die Fassade des Kinderheimes in Bensberg von Efeu befreite und auch andere ehrenamtliche Projekte gemeinsam mit dem Kinderheim umsetzen.
Der zweite Platz und 750 Euro Preisgeld ging an die KG Alt-Paffrath. Nach zwei Jahren Pause konnte das beliebte traditionelle Fest "Das Ei von Paffrath" wieder vor Ort und mit großer Begeisterung durchgeführt werden. Über 800 Besucherinnen und Besucher erfreuten sich an diesem Spektakel. 600 bunte Ostereier waren dazu auf dem Schulgelände der GGS Paffrath - mit Nummern versehen – versteckt worden, und letztendlich steckte fast hinter jedem Ei ein Tombola-Gewinn.
Mit dem Verein „Wir für Bergisch Gladbach“, der in diesem Jahr zum ersten Mal eine „Open Stage“ in der Fußgängerzone durchgeführt hat, konnten sich die Vertreterinnen und Vertreter über den ersten Platz und insgesamt 1.000 Euro Preisgeld freuen. Mit der Durchführung der Open Stage wurde unentdeckten Talenten in Bergisch Gladbach ein Gesicht gegeben. Die erste Ausgabe fand in der Fußgängerzone Bergisch Gladbach als Auftakt des städtischen Kultursommers statt. Hinsichtlich der Darbietungsform auf der Open Stage wurden den Teilnehmenden kaum Grenzen gesetzt. Ob Tanzen, Singen, Stand-up-Comedy oder auch das Ergebnis eines Jodelkurses – alles konnte zum Besten gegeben werden. Fünf bis maximal 20 Minuten hatten jeder Künstler oder jede Künstlerin die Bühne ganz für sich. So sollen auch in Zukunft weitere „Open Stages“ im Stadtgebiet veranstaltet werden, um so den jungen Kunstschaffenden aus Bergisch Gladbach eine Bühne zu bieten. „Es gibt offenbar eine ganze Menge toller Künstlerinnen und Künstler in unserer Stadt, deren Talent im Verborgenen schlummert und die eine Chance verdient haben, ihr Können öffentlich zu zeigen. Heute haben wir davon eine eindrucksvolle Kostprobe gehört“, freute sich Gabriele Gieraths, Vorstand von Wir für Bergisch Gladbach, mit Blick auf Lia und Alejandro, die die musikalischen Akzente des Abends gestalteten.
Preisverleihung 2. Kategorie: Alle Bergisch Gladbacherinnen und Bergisch Gladbacher
In dieser Kategorie entschied sich die Jury für einen geteilten zweiten Platz. Mit einem Preisgeld in Höhe von 750 Euro wurde das Projekt „Die Motte lebt“ des Bürger- und Heimatvereins Refrath e.V. (BHV) sowie das Gemeinschaftsprojekt von Himmel un Ääd mit dem Verein für Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Ganey Tikva ausgezeichnet.
Die Motte gegenüber der Zeltkirche in Refrath ist eine Niederungsburg, die zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert entstanden ist. Vor einem Jahr hat der BHV begonnen, dieses Refrather Kleinod aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und durch verschiedene Veranstaltungen zu einem Ort der Begegnung zu machen - Begegnung zwischen Jung und Alt, zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen. Während vier groß angelegter Feste innerhalb der letzten 12 Monate - des Kippekausenfestes im September 2021, des Adventsfestes im Dezember 2021, des Maifestes 2022 und des Veedelsfestes im August 2022 - stand die Motte als Veranstaltungsort im Fokus. Heimat wurde so erlebbar und spürbar.
In einem Kooperationsprojekt haben die beiden Vereine Himmel un Ääd e.V. und Städtepartnerschaft Ganey Tikva - Bergisch Gladbach e.V. jüdische Schicksale während der Nazi-Diktatur in den Fokus gerückt und dabei Fotos und Geschichten aus Bergisch Gladbach und der Partnerstadt Ganey Tikva in Israel in einer Zusammenschau präsentiert. „Zwei wirklich tolle und eindrucksvolle Projekte, die auf jeden Fall diese Auszeichnungen verdient haben“, freut sich Bürgermeister Frank Stein.
Den ersten Platz in der zweiten Kategorie belegte der Strundetal e.V. und konnte sich über ein Preisgeld von 1.000 Euro freuen. Seit seiner Gründung im Herbst 2016 kümmert sich der gemeinnützige Verein Strundetal e.V. um eine Aufwertung des oberen Strundetals. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die besondere Natur im Strundetal zu erhalten und zu pflegen, die vielfältige Kultur im Strundetal zu fördern, das Bild der kulturhistorischen Landschaft und die zahlreichen Zeugnisse der Entwicklungsgeschichte des Strundetals in den Blick zu nehmen, die Infrastruktur für Leben, Arbeiten und Naherholung zu verbessern und Brauchtum zu pflegen.
Last but not least bat der Bürgermeister Vivica und Bastian Schmidt nach vorne, um sie mit dem Förderpreis in Höhe von 250 Euro auszuzeichnen. Die beiden hatten einen Imagefilm über den Stadtteil Refrath produziert, der erstmalig – und sicher nicht zum letzten Mal - beim Veedelsfest im August 2022 gezeigt wurde. Viele Refratherinnen und Refrather kommen darin zu Wort, es gibt aufwändig produzierte Drohnenaufnahmen, und der Dreh war durch Coronabedingungen zusätzlich erschwert. Insgesamt ein Projekt, das sich im wahrsten Sinne sehen lassen kann!
„Ich gratuliere allen Gewinnern zum Heimatpreis und bin begeistert von den tollen Projekten, die Sie alle auf die Beine gestellt haben. Menschen wie Sie braucht unsere Gesellschaft, denn ohne Ehrenamt würden ganz viele Dinge, die uns oft so selbstverständlich erscheinen, auf der Strecke bleiben“, resümierte Bürgermeister Frank Stein zum Abschluss der Feierstunde.