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Langemarckweg

Der Langemarckweg ist eine Verbindungsstraße zwischen der Paffrather Straße und der Reuterstraße. Er erhielt seinen Namen um 1935.

Die Straße wurde in den 1930er Jahren ausgebaut, als zur Förderung des Wohnungsbaues in Bergisch Gladbach neue Straßenzüge angelegt wurden. Die Benennung nach einer verlustreichen Schlacht des Ersten Weltkriegs entsprach der nationalsozialistischen Ideologie und sollte den massenhaften Kriegstod junger deutscher Soldaten als vorbildhaft verklären. In der Nähe der belgischen Gemeinde Langenmarck in Westflandern wurden in einer Schlacht am 10. November 1914 deutsche Kriegsfreiwilligenregimenter bei einem Angriff fast vollständig vernichtet.

Nach der nationalsozialistischen "Machtergreifung" wurde der Mythos vom patriotischen Opfertod deutscher Soldaten in der Langemarckschlacht in den Dienst der NS-Propaganda gestellt, da der Militarismus an sich sowie der soldatische Opfertod im besonderen ein Kernstück der nationalsozialistischen Ideologie bildeten. Ein nationalsozialistischer Zeitungsartikel aus dem Jahre 1934 bezeichnete „das Kämpfen und Sterben der Stürmer von Langemarck als reinsten Ausdruck deutschen Wesens“.1 Aus heutiger Sicht kann der Straßenname – ähnlich wie die Tannenbergstraße - als Mahnung gegen jede Verherrlichung des Krieges verstanden werden.

Anmerkungen und Quellen

1 P. Schmidt: "Langemarck-Geist", in: Westdeutscher Beobachter, 20.10.1934.