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Stille Stunde - Ruhiges Einkaufen für Alle!

Was ist die Stille Stunde?

Für Personen mit Autismus oder anderen sensiblen Bedürfnissen können alltägliche Situationen wie ein Besuch im Supermarkt zur Herausforderung werden. Deshalb gewährt die "Stille Stunde" den Bürger*innen eine reizreduzierte Zeit zum Einkaufen, die Augen und Ohren schont und Ablenkungen im Geschäft minimiert.

Ausgangslage:

Menschen mit veränderter Reizverarbeitung können unter Umständen beim Einkaufen im
Supermarkt leicht von verschiedenen Reizen überfordert sein. Die kann zum Beispiel, aber nicht
ausschließlich, auf Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung zutreffen. Auch für Angehörige dieser Personengruppe kann das Einkaufen erschwert sein, sollte eine Person Begleitung benötigen. Zum Beispiel auch für Eltern mit autistischen Kindern.
Überfordernde Reize können sein:

• Lautstärke: Musik, Durchsagen, Einkaufswagen, Gespräche, Piepsen des Scanners an der
   Kasse, Autolärm, …
• Gerüche: Duft- und Raumsprays, ätherische Öle, Obst und Gemüse, Käse- und Fleischtheke,
    Wasch- und Spülmittel, Parfüm, Reinigung ….
• Licht: flackernde Neonröhren, generell sehr helles Licht, Spotlights
• Gedränge: Kassenschlangen, vor Bedienungstheken, an den Einkaufswagen, …
• Größe des Geschäftes
• Veränderungen im Aufbau, Personal, …
• Kommunikation mit Personal oder außenstehenden Personen
Im Falle einer Überforderung mit diesen Reizen kann der Einkauf für diese Personen (oder ihre
Angehörigen) maximal erschwert bis hin zu unmöglich sein. Möglicherweise fällt dies im Falle von zu vielen und ungewohnten Reizen auch durch ungewohntes und störendes Verhalten im Supermarkt auf.

Ziele:

• Vermeidung von so vielen der oben genannten Reize, wie möglich
• Menschen mit veränderter Reizverarbeitung und deren Angehörige fühlen sich sicher,
   wertgeschätzt und angenommen
• Verbesserung des Einkaufserlebnisses für bestehende Zielgruppen
• Gewinnung von neuen Zielgruppen
• Bewusstsein schaffen für Menschen mit unterschiedlichen Herausforderungen und
Behinderungen

Prinzip der "Stillen Stunde":

Der teilnehmende Supermarkt bietet regelmäßig pro Woche an gleichbleibenden Terminen 2
Stunden seiner Öffnungszeit an, in denen auf die oben genannten Herausforderungen so viel wie möglich
Rücksicht genommen wird. Der Supermarkt ist in dieser Zeit auch für alle anderen Kunden geöffnet.

Für das Einführen der Stillen Stunde in gleich zwei Supermärkten hat der Inklusionsbeirat der Stadt Bergisch Gladbach den Inklusionspreis 2022 des Landes Nordrhein-Westfalen in der Kategorie Barrieren abbauen - Zugang schaffen gewonnen.

Und auch die Medien haben die Aktion mitbekommen. So berichteten unter anderem schon RTL, der WDR, Radio Berg, der Kölner-Stadt-Anzeiger, das Domradio und viele weitere Medien von der Einführung der stillen Stunde.

Seit Mai beteiligt sich nun auch "Büggel - bergisch unverpackt" an der Aktion. Vielleicht wurde Ihr Interesse geweckt und Sie als Einzelhändeler*in möchte nun auch an der stillen Stunde teilnehmen. Dies ist ganz einfach möglich (siehe Flyer). Bei Fragen können Sie sich gerne an Monika Hiller (Inklusionsbeauftragte; Durchwahl: 02202-14/2305) wenden.