Gewerbekonzept Bergisch Gladbach
Welche Gewerbebetriebe sind wo in Bergisch Gladbach? Wo und in welcher Größe gibt es noch Reserveflächen im Bestand? Wie sollen sich die bestehenden Gewerbegebiete weiterentwickeln? Werden neue Gewerbestandorte benötigt? Diese Fragen beantwortet das Gewerbekonzept Bergisch Gladbach.
Ziel des Konzepts ist, das Bergisch Gladbach auch künftig ein innovativer Wirtschaftsstandort bleibt und attraktive Gewerbeflächen für unterschiedliche Branchen bereithalten kann.
Eine Untersuchung der Bestandsstrukturen - rund 275 Hektar Gewerbeflächen - zeigt die Stärken und Schwächen der Gewerbegebiete auf. Auf dieser Grundlage werden Chancen und Risiken für die Gewerbeentwicklung benannt und Entwicklungsperspektiven für den Bestand abgeleitet.
Eine Betriebsbefragung liefert wertvolle Informationen über die Bedürfnisse der Unternehmer. Anforderungen an bestehende und neue Gewerbestandorte lassen sich aus den Ergebnissen der Befragung ebenso ableiten, wie die Zufriedenheit mit dem aktuellen Standort oder der Bedarf an weiteren Flächen.
Das Gewerbekonzept zeigt einen Flächenbedarf von rund 20 Hektar auf. Da dieser Bedarf nicht durch vorhandene Reserven in den Gewerbegebieten gedeckt werden kann, werden Flächen für neue Gewerbegebiete empfohlen.
Das Gewerbekonzept ist ein Fachbeitrag zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept – ISEK 2030 und bildet eine Grundlage für die geplante Neuaufstellung des Flächennutzungsplans. Es wurde am 26.01.2012 vom Ausschuss für Stadtentwicklung, demografischen Wandel, soziale Sicherung, Integration, Gleichstellung von Frau und Mann beschlossen.
Im Jahr 2014 wurde eine vertiefende Untersuchung zu verfügbaren Flächen im Bestand durchgeführt. Diese steht unter dem Namen Brachflächenanalyse ebenfalls zum Download bereit.
Handlungsempfehlungen
Bei der Gewerbeentwicklung wird in Bergisch Gladbach eine Strategie verfolgt, die sowohl auf die Aufwertung und Weiternutzung des Bestands, als auch auf neue Gewerbeflächen setzt. So kann Bergisch Gladbach weiterhin ein attraktiver Gewerbestandort bleiben.
Bestandsflächen
Für alle Gewerbegebiete wird eine Entwicklungsperspektive herausgestellt. Durch die Mobilisierung von Flächenreserven (nicht bebaute Gewerbeflächen, Gewerbebrachen, Brachflächen mit Rest- oder Zwischennutzung sowie Leerstände) sollen die vorhanden Potenziale genutzt werden. Für die Modernisierung der Gewerbegebiete sind vor allem die Eigentümer und Nutzer vor Ort verantwortlich, da sich der Gestaltungseinfluss der Stadt in der Regel auf die öffentlichen Flächen beschränkt.
Aufbauend auf dem Gewerbekonzept wurde 2014 eine vertiefende Untersuchung der Potenziale im Bestand (Brachflächenanalyse) in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Bergisch Gladbach durchgeführt.
Neue Gewerbeflächen
In Bergisch Gladbach besteht ein Gewerbeflächenbedarf von rund 20 Hektar. Da der Bedarf nur zum Teil durch Reserven in den Bestandsgebieten gedeckt werden kann, sind neue Gewerbeflächen notwendig.
Wie viele Flächen im Bestand vorhanden sind, wurde 2014 in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Bergisch Gladbach untersucht.
Auf neuen Gewerbeflächen können sich neue Firmen in Bergisch Gladbach ansiedeln oder ortsansässigen Unternehmen wird die Möglichkeit zur Betriebsverlagerung bei veränderten Standortanforderungen gegeben. Die Anforderungen der Betriebe sind sehr unterschiedlich und lassen sich im Bestand oft nicht erfüllen. Wichtig ist vor allem, dass Arbeitsplätze vor Ort bereitgestellt werden können.
Nur durch neue Gewerbeflächen kann sichergestellt werden, dass Bergisch Gladbach nicht nur ein attraktiver Wohnstandort, sondern auch ein ansprechender Gewerbestandort in der Region ist und bleibt.
Beteiligung
Zur Erarbeitung des Gewerbekonzepts wurde eine umfangreiche Beteiligung durchgeführt. Neben den in Bergisch Gladbach ansässigen Unternehmen wurden die Politik und die Bürgerschaft in die Erarbeitung des Gewerbekonzepts eingebunden.
Betriebsbefragung
An der Betriebsbefragung nahmen rund 200 Unternehmen teil. Sie haben beispielsweise ihren aktuellen Standort bewertet, was Rückschlüsse auf die Standortzufriedenheit zulässt. Außerdem wurden die Unternehmen nach ihrem weiteren Bedarf an Gewerbeflächen und nach ihren Anforderungen gefragt. Die Ergebnisse der Befragung sind in die Bewertung und Entwicklungsempfehlungen für die Gewerbegebiete sowie in die Bedarfsberechnungen eingeflossen.
Fachveranstaltung im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts – ISEK 2030
Das Gewerbekonzept ist ein Fachbeitrag zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept – ISEK 2030. In diesem Zusammenhang fand am 19.05.2011 eine Fokusrunde zum Thema „Wirtschaftsstandort Bergisch Gladbach“ statt. Die Teilnehmer diskutierten zum einen darüber, wie sich Bergisch Gladbach künftig als Gewerbe- und Wirtschaftsstandort in der Region behaupten kann. Zum anderen wurde über die Leitlinien für die Gewerbeflächenentwicklung sowie der Umgang mit den Bestandsgebieten beraten.
Öffentliche Informationsveranstaltung
Am 22.06.2011 wurde das Gewerbekonzept vorgestellt und mit interessierten Gewerbetreibenden sowie Bürgerinnen und Bürger diskutiert. Zu der Veranstaltung hatte die Stadt Bergisch Gladbach gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer zu Köln, der Handwerksammer zu Köln und der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land in den Bensberger Ratssaal eingeladen.
Politische Beratung
Neben den Unternehmen wurde auch die Politik in die Konzepterstellung eingebunden. Der Arbeitskreis Stadtentwicklung - bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aller Ratsfraktionen - diskutierte am 07.07.2011 mit dem Gutachterbüro und der Verwaltung über das Gewerbekonzept.
Vorgestellt wurde das Gewerbekonzept am 17.11.2011 im Ausschuss für Stadtentwicklung, demografischen Wandel, soziale Sicherung, Integration, Gleichstellung von Frau und Mann, beschlossen wurde es nach einer intensiven Beratung in der Sitzung am 26.01.2012.