Entlang der Altenberger-Dom-Straße befindet das Nahversorgungszentrum Schildgen. Die Straße ist eine wichtige Verbindung zu den benachbarten Städten Köln, Leverkusen sowie der Gemeinde Odenthal. Durch die Lage und Funktion ist die Verkehrsnachfrage hoch, das sich nahezu alltäglich in Staus und einer hohen Lärmbelastung zeigt. Aufgrund der Lärmsituation wurde kürzlich Tempo 30 auf dem gesamten Teilstück zwischen der Kempener Str. und Leverkusener Str. eingeführt.
Alternative Mobilitätsangebote zum Auto sind kaum vorhanden: Die bestehende Radinfrastruktur erfüllt nicht den aktuellen Stand der Technik und lädt wenig zur Radfahren ein. Auch die Gehwege sind teils in einem schlechten baulichen Zustand.
Die Stadt Bergisch Gladbach möchte hier Abhilfe schaffen. Die Gehwege sollen saniert und verbreitert werden. Auch für den Radverkehr soll es ein attraktives Angebot geben. Außerdem soll die Fahrbahn der Straße erneuert werden. Weiterhin ist eine durchgängige Barrierefreiheit vorgesehen, sodass insgesamt mehr Aufenthaltsqualität geschaffen wird.
Um in dem begrenzten öffentlichen Raum ein attraktives Angebot für alle Verkehrsteilnehmenden zu schaffen, muss die Verkehrsfläche in Schildgen neu aufgeteilt werden. Die beiden Planungsvarianten zur Umgestaltung des genannten Abschnitts wurden durch das beauftrage Planungsbüro MWM bereits im November 2021 im Ausschuss für strategische Stadtentwicklung und Mobilität vorgestellt. Diese beinhalten unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten, die zur Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in Schildgen beitragen sollen:
- Variante 1 - Anlage einer Mittenflexibilität: ein multifunktionaler 3. Fahrstreifen, der zum Überqueren oder Überholen genutzt werden kann
- Variante 2 - alternativ zur Mittenflexibilität: einseitig Längsparkplätze
- mehr Platz für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen
- mehr Aufenthaltsqualität durch eine weniger autoorientierte und damit einladendere Umgebung
- Barrierefreiheit an den Einmündungen, Kreuzungen und Bushaltestellen
- Schaffung eines Straßenraums für alle Verkehrsteilnehmende
Der Schwerpunkt der Umgestaltung liegt somit auf einer Sicherung und Förderung des Fuß- und Radverkehrs und der Barrierefreiheit. Das Erscheinungsbild des Straßenzuges und die Erreichbarkeit des Nahversorgungszentrum wird verbessert, die Aufenthaltsqualität erhöht.
Neben den aktuellen Vorgaben und Richtlinien zur Straßenplanung hatte das Planungsbüro MWM auch wesentliche Entwurfsziele der politischen Vertreter zu erfüllen. Dazu zählten neben der Berücksichtigung der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, einer angemessenen Qualität des Verkehrsablaufs in Spitzenzeiten, der Beachtung unterschiedlicher Nutzungsansprüche (ÖPNV, Rad, Fußgänger, MIV) auch die Berücksichtigung der wichtigen Funktion als Nahversorgungszentrum.
Das Konzept finden Sie rechts unter Unterlagen zum Download.
Was sind die nächsten Schritte?
Es ist vorgesehen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger Anfang des kommenden Jahres in einer Veranstaltung und online an der Umgestaltung des Nahversorgungszentrum beteiligen können. Ziel der Formate ist es, gemeinsam mit den ortsansässigen Händlern sowie der Bürgerschaft über die vorliegenden Planungen zu sprechen sowie Anregungen und Hinweise für das weitere Planungsverfahren zu erhalten. Diese Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung werden im Anschluss gesammelt und, wo es das Planungskorsett zulässt, auch möglich gemacht werden.
Meilenstein
November 2021: Konzept des Planungsbüros MWM mit zwei Varianten
Hintergrund
Die Verkehrssituation in Schildgen wurde erstmals im Jahr 2015 im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr beraten. Den Antrag für mehr Verkehrssicherheit und die Verbesserung der Lebensqualität in Schildgen hatte seinerzeit die FDP-Fraktion eingebracht. Er fand jedoch damals keine politische Mehrheit. Stattdessen wurde im Rahmen einer studentischen Abschlussarbeit ein erstes Konzept erarbeitet.