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Der rechtsrheinische Kölner Randkanal

Der rechtsrheinische Kölner Randkanal Bild vergrößernVerbandsvorsteher ist Heinz Brandenburg und Stadtbaurat Stephan Schmickler

Der rechtsrheinische Kölner Randkanal ist in der Öffentlichkeit kaum bekannt, obwohl er eine wichtige Funktion für das Wasser aus Bergisch Gladbach übernimmt: Er ist Entlas-tungskanal für die Bäche, die aus der Strundestadt in Richtung Rhein fließen.

Vor 30 Jahren fertig gestellt, war nun eine große Inspektion angesetzt. Alle Schäden wurden kürzlich per Kamerauntersuchung dokumentiert, damit anschließend ein Sanierungskonzept erarbeitet werden kann.

Zuständig
... ist der Unterhaltungsträger des Kanals: der Zweckverband Rechtsrheinischer Kölner Randkanal, dem die Abwasserwerke von Köln und Bergisch Gladbach angehören. Ver-bandsvorsteher ist Heinz Brandenburg, Hauptabteilungsleiter bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln AöR.

Daten und Fakten
Der rechtsrheinische Kölner Randkanal ist 12 km lang und führt von Refrath bis Stammheim. Er verläuft unsichtbar bis zu 16 Meter tief unter der Erde. Die Kanalwände erreichen mitunter bis zu 4 Meter Höhe. Da der Kanal seiner Bestimmung gemäß Wasser führte, musste er für die Inspektion erst einmal trockengelegt werden. Das große Hochwasserrückhal-tebecken Diepeschrath, das maximal 220.000 m² fassen kann, wurde deshalb als Wasserspeicher benutzt. Innerhalb der für die Untersuchung angesetzten Woche stauten sich die gesammelten Wassermassen auf etwa 160.000 m² an.

Der Wert des Randkanals
... für Bergisch Gladbach und den Kölner Osten lässt sich an diesen Zahlen erkennen: Gäbe es diesen Kanal nicht, würden Hochwasserwellen aus dem Bergischen regelmäßig für große Schäden in Köln sorgen. Auch für die wasserreiche Strunde übernimmt der Kanal eine wichtige Funktion, denn das heutige Strundebett verfügt auf Kölner Gebiet nur über geringe Abflusskapazitäten. Dementsprechend hätte ein Hochwasser schnell verheerende Folgen. Auch die Bergisch Gladbacher Haushalte profitieren von dem künstlichen Wasserlauf: Durch den Randkanal wird das Wasser der städtischen Kläranlage Beningsfeld und der Zanders-Kläranlage in Richtung Rhein geleitet.

Der Wert des Randkanals lässt sich auch in Heller und Pfennig ausdrücken: Mit 43 Millionen Euro steht das Bauwerk in den Büchern. Die aktuelle Untersuchung allein kostete etwa 100.000 Euro. Was die Sanierungskosten betrifft, muss sich der Verband noch überraschen lassen. Bislang hat die Inspektion jedoch keine wirklich gravierenden Schäden zu Tage gebracht. Einige Längsrisse oder Pfahlwurzeln, die bis in die Tiefen des Kanals vorgedrungen sind, konnten lokalisiert werden.

Ziegen als „Kanalwächter"
Die Natur sorgt aber nicht nur für Schäden am Kanal und seinen Nebenbauwerken, sondern macht sich auch nützlich: So ist auf dem Gelände des Rückhaltebeckens in Diepeschrath eine Ziegenherde heimisch, die mit Appetit den aufstrebenden Bewuchs abfrisst und so die Funktionstüchtigkeit des Wasserspeichers aufrecht erhält.