Doppelt profitieren: Mit neuem Dach und PV-Anlage Klima und langfristig den Geldbeutel schonen
Ein durchschnittliches Dach hält rund 50 Jahre. Aber auch schon vorher können sich Sanierungsmaßnahmen lohnen. Durch eine Dachsanierung lassen sich große und langfristige Effekte erzielen:
Ein gut gedecktes Dach schont das Gebäude und steigert den Wert des Hauses. Es schützt im Winter vor Kälte und im Sommer vor Hitze. Das verbessert das Wohngefühl, spart Kosten für Heizung und Klimaanlage und schont zusätzlich die Umwelt. Und schließlich bildet es ein stabiles Fundament für eine Solaranlage. Damit sich die Investition in ein neues Dach auszahlt, gibt es hier einige Hinweise:
Dacheindeckung: Sanierungsarbeiten umfassend planen
Spätestens wenn das Dach undicht wird, ist es Zeit für eine neue Eindeckung. Bei Planungen von Photovoltaik- und Solaranlagen gilt zusätzlich zu berücksichtigen, dass eine Dacheindeckung nachträglich nicht mehr zugänglich ist und spätere Reparaturen teuer werden können. Außerdem kann bei einer Sanierung die PV-Verankerung direkt im Dachstuhl vorgesehen werden. Auch die Kosten für das Baugerüst fallen bei einer gleichzeitigen Modernisierung nur einmal an. Kurzum: Wer Sanierungsarbeiten plant, sollte sie bestenfalls umfassend umsetzen und das Dach mit hohem Dämmstandards fit für die klimaneutrale Zukunft machen.
Ein gutes Dach beginnt mit einer stabilen Unterkonstruktion. Der Dachstuhl muss also tragfähig genug für das gewählte Material sein. Deshalb ist zunächst zu prüfen, ob die Sparren ebenfalls saniert werden müssen oder ob eine neue Eindeckung ausreicht. Wer eine spätere Fassadendämmung plant oder sein Haus besser vor Starkregen schützen möchte, sollte einen größeren Dachüberstand einplanen. Auch ein Dachgeschossausbau, zum Beispiel durch Gauben, lässt sich bei der Sanierung mitberücksichtigen.
Zu prüfen ist auch, ob sich aus dem Bebauungsplan genaue Vorgaben, zum Beispiel zu Farbe und Art der Dacheindeckung, ergeben. Im Zweifelsfall ist dies mit dem Bauamt vorab abzuklären.
Dachdämmung: Das A und O für die Energieeffizienz
Bei einer Dachsanierung schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine Dämmung vor – und das aus gutem Grund: Wärme steigt nach oben und bis zu 30 Prozent können unkontrolliert über einen ungedämmten Dachstuhl entweichen. Eine gute Dämmung hält nicht nur im Winter die Heizwärme im Gebäude und die Kälte draußen, sondern sperrt auch im Sommer die Hitze aus. Wie gut ein Dach gedämmt ist, zeigt sich im Winter: Bleibt der Schnee liegen, ist die Dämmung in der Regel gut. Schmilzt er rasch, entweicht vermutlich Wärme.
Je nach Unterkonstruktion kommen unterschiedliche Dämmungsverfahren zum Einsatz. Klassisch ist die Zwischensparrendämmung, bei der die Sparrenzwischenräume mit Dämmmatten gefüllt werden. Bei einer Neueindeckung ist eine Aufdachdämmung empfehlenswert. Der Vorteil: Das ganze Dach wird in eine geschlossene Hülle gepackt und die Dämmung wird nicht durch die Dachsparren unterbrochen. Wichtig ist auch der nahtlose Übergang von Dach-, Wand- und Deckendämmung, um Wärmebrücken zu vermeiden.
Andere Sanierungsherausforderungen stellt ein Flachdach. Hier gibt es zwei Arten: das Warmdach und das Kaltdach. Beim Warmdach liegt die Dämmung zwischen der Betondecke und der äußeren Abdichtung. Das Kaltdach ähnelt dem Aufbau eines Schrägdachs – über einer belüfteten Luftschicht liegt eine Holzschalung mit Dachabdichtung. Beide Arten ziehen unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen nach sich. Eine gute fachliche Beratung ist daher im Vorfeld unerlässlich. Informationen zur Dachdämmung finden sich auf der Website der kommunalen Sanierungsinitiative ALTBAUNEU: https://www.alt-bau-neu.de/bergisch-gladbach/wissenswertes/gebaeudehuelle/dachdaemmung
Photovoltaik: Am besten direkt bei der Dachsanierung
Dächer sind prädestiniert für Photovoltaikanlagen: Sie sind meist kaum verschattet, bieten ausreichend Fläche und stellen statisch selten ein Problem dar – weder bei Schräg- noch bei Flachdächern. Wer zusätzlich in einen Batteriespeicher investiert, verbessert auch an sonnenlosen Tagen die Eigenversorgung mit kostenlosem erneuerbarem Strom.
Wer mehr über die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage wissen will, findet auf der Website von ALTBAUNEU weitere Informationen: https://www.alt-bau-neu.de/bergisch-gladbach/wissenswertes/photovoltaik und auf https://www.solare-stadt.de/rbk/ eine erste Einschätzung zur Eignung des eigenen Daches.
Dachbegrünung: Ökologisch sinnvoll – vor allem in Kombination mit PV
Auch ein Gründach leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, bringt aber noch viele weitere Vorteile: So erläutert der Erste Beigeordnete und zuständige Dezernent für Klimaschutz, Ragnar Migenda: „Ein Gründach verbessert nicht nur das Mikroklima. Es bindet Feinstaub und senkt an Hitzetagen, wie wir sie gerade erlebt haben, die Umgebungstemperatur. Es schafft neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere – und fördert dadurch die Artenvielfalt. Seine Fähigkeit, Wasser zu speichern, entlastet die Kanalisation bei Starkregen. Und nicht zuletzt hat eine Begrünung auch bauliche Vorteile: Sie ergänzt die Wärmedämmung, schützt die Dachdichtung und verlangsamt deutlich das Aufheizen der darunter liegenden Räume im Sommer“. Die Stadt weist zudem daraufhin, dass sich durch die Umsetzung solcher Maßnahmen gegebenenfalls auch die Regenwassergebühr reduzieren lässt. Mehr Informationen hierzu gibt es auf https://www.bergischgladbach.de/starkregen-schutzmoeglichkeiten.aspx .
Bei gleichzeitiger PV-Nutzung ergeben sich weitere nützliche Synergien: So erhöht der Kühlungseffekt des Gründachs den Wirkungsgrad der Solarzellen.
Beratung und Förderung: Unterstützung beim Klimaschutz
Wer sein Dach energetisch fit macht, kann von zahlreichen öffentlichen Förderungen profitieren. Für die meisten Förderungen ist die fachkundige Unterstützung einer Expertin oder eines Experten für Energieeffizienz Voraussetzung. Aber auch für diese Baubegleitung gibt es zusätzliche Fördermittel. Einen Überblick über die unterschiedlichen Programme, Zuschüsse und Kredite sowie Anleitungen zum Beantragen von Fördermitteln gibt der FördermittelCheck von ALTBAUNEU: https://www.bergischgladbach.de/starkregen-schutzmoeglichkeiten.aspx