Zwei Möglichkeiten für die Zukunft des Q1
Im Jugendhilfeausschuss am Mittwoch, den 10. Dezember wird die Stadtverwaltung eine Mitteilungsvorlage zur Zukunft des Q1 der Politik vorlegen.
Das Q1 ist ein wichtiger, niedrigschwelliger Treff- und Projektort für Jugendliche in der Innenstadt (Offener Treff, Kultur, Proberäume). Neben der Jugendeinrichtung befinden sich im Gebäude das Mehrgenerationenhaus (Sozialeinrichtung) und das Kindergartenmuseum; außerdem ist der Pfadfinderstamm Folke Bernadotte dort beheimatet.
Das Gebäude ist im Eigentum der Stadt, über die Nutzung des Hauses Quirlsberg wurde eine Nutzungsvereinbarung zwischen Stadt und Evangelischer Kirchengemeinde geschlossen, wonach die Stadt der Kirchengemeinde das Objekt zur Nutzung überlässt. Dieser Vertrag wurde durch die Evangelische Kirchengemeinde zum 30.09.2025 gekündigt, aktuell jedoch bis zum 31.12.2025 verlängert, damit das Haus weiter geöffnet bleiben kann.
„Uns ist es wichtig, gemeinsam mit allen Beteiligten eine Lösung zu finden, mit der das Gebäude als Treffpunkt für die Jugend erhalten werden kann“, unterstreicht Bürgermeister Marcel Kreutz die Bedeutung dieser jahrzehntelangen Institution in der Stadtmitte.
Nach einer Begehung im Oktober steht fest, dass das Gebäude dringend saniert werden muss. Dafür gibt es zwei Optionen, die die Stadtverwaltung gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde sowie den Pfadfindern thematisiert hat.
Eine Möglichkeit wäre eine komplette Sanierung, um dauerhaft Angebote zu ermöglichen. Die geschätzten Kosten liegen bei ca. 9.000.000 Euro (BKI-Grundlage 6.45 Mio € plus 40% Risikozuschlag). Die Gesamtdauer bei einer Komplettsanierung wären knapp drei Jahre, wobei eine komplette Gebäudeschließung für mindestens 12 Monate notwendig werden würde.
Als Alternative käme eine Teilsanierung in Betracht, um die aktuellen Angebote mittelfristig vor Ort weiterzuführen. Perspektivisch könnte die Jugendarbeit im offenen Treff des Q1 in der Zentralwerkstatt und am Gleispark (Zanders Gelände) weitergeführt werden, das Angebot des Mehrgenerationenhauses könnte in Räumen der VHS vorgehalten werden. Für das Kindergartenmuseum und die Pfadfinder müssen dann langfristig ebenfalls anderen Lösungen gefunden werden. Die Kosten für diese Teilsanierung und baurechtliche Fragen sind allerdings noch zu klären, weshalb mit einem Beschlussvorschlag der Verwaltung erst im März 2026 zu rechnen ist.
„Wir haben uns im Vorfeld des Ausschusses mit den Akteuren zusammengesetzt und sind sehr dankbar, dass die Evangelische Kirchengemeinde den bestehenden Vertrag mit der Stadt bis zum 31.10.2026 verlängert. Das gibt uns die notwendige Zeit, um die Alternativen auszuarbeiten und gemeinsam mit der Politik eine Entscheidung vorzubereiten“, zeigt sich der zuständige Beigeordnete Stephan Dekker erleichtert.
Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Stammes Folke Bernadotte befürworten die Alternative 1 und sehen das Q1 als einzigartigen Standort, für die ev. Kirchengemeinde sind mittel- bis langfristig auch alternative Standorte, wie z.B. die Zentralwerkstatt denkbar.
Zwischen allen Beteiligten bestand Einigkeit, eine für alle Seiten gemeinsame Lösung anzustreben.