Der Wärmeplan der Stadt Bergisch Gladbach hat ein hohes energetisches Sanierungspotenzial im Stadtgebiet aufgezeigt.
Mit flankierenden Instandsetzungsmaßnahmen wird nicht nur der Wärmebedarf im Winter reduziert, sondern zudem der Hitzeschutz im Sommer erhöht – ein zunehmend wichtiger Aspekt in Zeiten des Klimawandels. Dabei ist der beste Zeitpunkt für energetische Sanierungsmaßnahmen die anstehende warme trockene Jahreszeit. Folgende fünf Maßnahmen schaffen eine effektive Sonnenbarriere.
1. Gebäudehüllendämmung – Dach und Fassade als Kälte- und Hitzeblocker
Die Dämmung der Gebäudehülle verringert sowohl Wärmeverluste im Winter, als auch das Aufheizen im Sommer. Eine nachträgliche Fassadendämmung lohnt sich vor allem bei einem bislang ungedämmten Mauerwerk. Zusätzlich zur Dämmung reflektiert eine helle Fassadenfarbe die Sonnenstrahlen besser als eine dunkle.
Auch eine Dachdämmung sorgt für einen besseren Hitzeschutz. Die große Dachfläche kann besonders viel Sonnenenergie aufnehmen. Wie bei der Fassadendämmung kommen bei der Dachdämmung – je nach Gegebenheiten – eine Vielzahl von Materialien infrage. Darüber hinaus können reflektierende Dachbeschichtungen einen Großteil der Sonneneinstrahlung abfangen. Alle diese Maßnahmen zur energetischen Sanierung können sich Hauseigentümerinnen und -eigentümer staatlich fördern lassen – durch direkte Fördergelder oder eine steuerliche Förderung.
Weitere Informationen zur Gebäudehüllendämmung auf der Website der kommunalen Sanierungsinitiative ALTBAUNEU: https://www.alt-bau-neu.de/bergisch-gladbach/wissenswertes/gebaeudehuelle
2. Dach- und Fassadenbegrünung – natürlicher Temperaturpuffer
Begrünte Fassaden und Dachflächen senken durch Verdunstungskälte die Umgebungstemperatur um bis zu fünf Grad Celsius. Von günstigen Rankpflanzen mit Kletterhilfe bis hin zu vertikalen Gärten gibt es viele Möglichkeiten.
Begrünte Flachdächer haben einen besonders großen Hitzeschutzeffekt und verlängern gleichzeitig die Lebensdauer der darunterliegenden Abdichtung. Zusätzlicher Vorteil: Die Moose und Gräser binden Feinstaub und wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um – und verbessern damit die Luftqualität.
3. Energiesparende Fenster und Haustüren – Kälte und Hitze aussperren
Ein Austausch von Fenstern und Außentüren trägt ebenfalls zum Kälte- und Hitzeschutz bei. Bei den Fenstern sollte eine Dreifachverglasung vorgesehen werden. Sie ist zwar teurer als eine Zweifachverglasung, hat aber eine bessere Energieeffizienz. Dadurch können Hauseigentümerinnen und -eigentümer bis zu mehrere hundert Euro Heizkosten pro Jahr sparen. Darüber hinaus werden dreifach verglaste Fenster staatlich gefördert.
Wirksamen Hitzeschutz bietet eine Sonnenschutzverglasung. Dabei werden eine oder mehrere Scheiben mit einem speziellen stark reflektierenden Material beschichtet. Es gibt diese Beschichtungen auch gefärbt.
4. Sonnenschutz – am besten von außen
Damit Sonnenstrahlen die Scheiben gar nicht erst erreichen, sollten Eigentümerinnen und Eigentümer bei einer Sanierung Rollläden, Außenjalousien oder Markisen vorsehen. Besonders effektiv sind smarte Steuerungen, die sich automatisch an Licht- und Temperaturverhältnisse anpassen. Auch Vordächer, Dachüberstände oder Balkone als bauliche Schattenspender sollten bei einer energetischen Sanierung mitbedacht werden.
5. Wärmepumpe mit Kühlfunktion – clevere Alternative zur Klimaanlage
Der Klassiker unter den Hitzeschutzmaßnahmen ist die Klimaanlage. Doch auch eine moderne Wärmepumpe mit Kühlungsfunktion kann diese Aufgabe übernehmen.
Grundsätzlich gilt: All diese Sanierungsmaßnahmen senken den Energieverbrauch der Immobilie. Dadurch können Hauseigentümerinnen und -eigentümer bei einer Heizungssanierung auf eine kleine dimensionierte Anlage zurückgreifen. Das wirkt sich wiederum günstig auf die Investitionskosten aus.
Dabei kann es hilfreich sein, eine Energieberaterin oder einen Energieberater zu Rate zu ziehen: Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) geben diese Fachleute eine konkrete Handreichung für die Sanierung vor, von der Bestandsaufnahme über konkrete Maßnahmen und deren Kostenschätzungen bis hin zu einem Zeitplan. Wer die im iSFP empfohlenen Sanierungsmaßnahmen innerhalb von 15 Jahren umsetzt, erhöht den Sanierungszuschuss durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen des Förderprogramms Energieberatung für Wohngebäude (EBW) um fünf Prozent. Ausgenommen davon ist lediglich der Heizungstausch.
Das ALTBAUNEU Portal der Stadt Bergisch Gladbach unterstützt bei der energetischen Gebäudesanierung
Weitere Informationen und konkrete Tipps zur energetischen Sanierung gibt ALTBAUNEU. Die gemeinsame Initiative von Kommunen und Kreisen in Nordrhein-Westfalen berät Hauseigentümerinnen und -eigentümer bei einer effizienten Umsetzung von Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung. Auf https://www.alt-bau-neu.de/bergisch-gladbach erhalten Bürgerinnen und Bürger unter anderem Informationen zu Sanierungsthemen und Förderungen sowie unter https://www.alt-bau-neu.de/bergisch-gladbach/dienstleister konkrete Kontaktdaten von Sanierungsexpertinnen und –experten aus verschiedenen Bereichen.
Weitere Informationen und Verhaltenstipps, wie Bürgerinnen und Bürger sich an heißen Tagen besser vor Hitze schützen können, bietet die Stadt Bergisch Gladbach hier: https://www.bergischgladbach.de/klimaanpassung.aspx