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Erster Arbeitnehmenden-Empfang der Stadt Bergisch Gladbach setzt starkes Signal für Solidarität und Gerechtigkeit

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Am Vorabend des Tags der Arbeit hat die Stadt Bergisch Gladbach gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) erstmals zum Arbeitnehmenden-Empfang ins Rathaus Bensberg eingeladen. Die Veranstaltung stand im Zeichen gesellschaftlicher Anerkennung und politischer Forderungen – insbesondere im Hinblick auf faire Arbeitsbedingungen, soziale Sicherheit und gelebte Solidarität.

Bürgermeister Frank Stein begrüßte die zahlreichen Gäste mit einem engagierten Grußwort. Er betonte die Bedeutung der Arbeitnehmenden in Zeiten wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Umbrüche. Dabei bezog er sich auch auf aktuelle Aussagen der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi zum neuen Koalitionsvertrag auf Bundesebene.

„Für die Beschäftigten muss es klare Perspektiven geben – sichere Renten, faire Löhne und spürbare Entlastungen“, so Stein. Er schlug den Bogen von politischen Forderungen zur persönlichen Ebene: „Ich komme selbst aus einer Arbeiterfamilie – diese Themen sind nicht abstrakt, sie betreffen das Leben meiner Familie und vieler Menschen in unserer Stadt ganz konkret.“

Patrick Graf, Vorsitzender des DGB-Netzwerks Rhein-Berg, stellte in seinem Redebeitrag die gewerkschaftlichen Erfolge des vergangenen Jahres heraus. „Wir konnten für rund 20 Millionen Tarifbeschäftigte in unterschiedlichsten Branchen starke Abschlüsse erzielen – zuletzt im öffentlichen Dienst“, betonte Graf.

Besonders hob er die aktuelle Situation der Beschäftigten von Saint-Gobain Isover hervor: „Wir lassen die Kolleginnen und Kollegen nicht allein. Wir kämpfen gemeinsam mit ihnen um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.“
Unter dem Motto „Mach Dich stark mit uns!“ hielt Judith Gövert, Geschäftsführerin des DGB Region Köln-Bonn, eine kraftvolle Rede. Sie forderte die zügige Umsetzung des lange angekündigten Tariftreuegesetzes auf Bundesebene, erinnert aber auch daran, dass jetzt in NRW gehandelt werden muss: „In NRW warten wir seit einem Jahr auf die Umsetzung. Es ist Zeit, dass Worten endlich Taten folgen.“

Gövert kritisierte darüber hinaus geplante Änderungen im Arbeitszeitgesetz: „Die 40-Stunden-Woche ist kein überholtes Modell – sie ist eine Errungenschaft. Wer daran rüttelt, riskiert die soziale Balance und gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten.“ Um ihre Kritik zu unterstreichen, präsentierte sie ein Originalplakat aus den 1950er Jahren mit der damaligen Forderung nach der 40-Stunden-Woche.

Auch Gövert zeigte sich solidarisch mit den Beschäftigten von Isover: „Sie stehen beispielhaft für viele, die derzeit um ihre Existenz bangen – und die unsere volle Unterstützung verdienen.“

Zum Abschluss des Abends waren alle Teilnehmenden zu einem Umtrunk eingeladen – ein gelungener Rahmen für Austausch und Vernetzung zwischen Gewerkschaften, Stadtgesellschaft und Politik.