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12 Schausteller und 1 Lobbyist - 30 Jahre Schaustellerverein Bergisch Gladbach e.V.

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Im Jahre 1994 wurde er gegründet: der Schaustellerverein Bergisch Gladbach e.V..

Burkhardt Unrau und 12 Schausteller unterschrieben am 23. Mai 1994 das Gründungsprotokoll. Heute zählt der Verein 24 Mitglieder, die sich liebevoll um den Erhalt der beiden schönsten und größten Innenstadtkirmessen im Rheinisch Bergischen Kreis bemühen.

Die Notwendigkeit lag auf der Hand. Kirmes hatte in Bergisch Gladbach keine Lobby, weder in der Stadtverwaltung noch in der Politik. 1993 verdrängte das Landesturnfest die Pfingstkirmes von ihrem angestammten Platz. Sie musste sich mit dem Schulhof zufrieden geben und schrumpfte auf eine unattraktive Größe. Das Schreckgespenst „Privatisierung“ schwebte über den Kirmessen, das heißt, die Stadt dachte darüber nach, die Kirmessen nicht mehr selbst zu organisieren.

Es wurde Zeit zu handeln. Der Schaustellerverein wurde gegründet.

Das war notwendig, um die Interessen der Schausteller gegenüber der Stadt besser vertreten zu können. Kirmes in Bergisch Gladbach gibt es immerhin seit 182 Jahren und sie gehört heute wie selbstverständlich zum Marketing-Mix unserer Stadt.

Bürgerinnen und Bürger aller Altersklassen und Schichten sehen die Kirmes als feste Institution an. Bei den Offiziellen war das damals anders, bei ihnen ging das Bewusstsein verloren, dass die Kirmes ein Kulturgut und menschenverbindend ist. Kirmes bietet Jung und Alt Vergnügen und Abwechslung vom Alltag und fördert Brauchtum und Geselligkeit. Kirmes fand zwar statt, hatte aber keine Lobby, die sich um die Belange der Schausteller kümmerte.

Als das Marketing-Konzept der Stadt Bergisch Gladbach noch in den Kinderschuhen steckte, fehlte die Kirmes darin vollständig.

Das war eine der ersten Herausforderungen für uns. Der Stadtverwaltung und den Politikern musste klar werden, dass bestehende Attraktionen, wie die beiden Großkirmessen zu Pfingsten und an St. Laurentius, mit überregionaler Akzeptanz und hoher Besucherfrequenz, in das Marketing-Konzept mit hineingehörten.

Schon nach kürzester Zeit wurde unserem Antrag stattgegeben und die Unterstützung von allen Seiten war überwältigend.

Das spornte uns in unseren Bemühungen an und wir wussten, dass wir etwas ganz besonderes leisten mussten.

Erstmals haben alle Schausteller zur Pfingstkirmes 1995 ein zusätzliches Werbegeld entrichtet. Mit diesem Geld wurde aktive Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Der Clou gelang mit der Idee, 7 Werbetafeln an den Einfallstraßen von Bergisch Gladbach aufzustellen. Private-Public-Partnership in Reinkultur. Der Schaustellerverein baute 7 Werbetafeln auf eigene Rechnung, schenkte sie der Stadt, der Bauhof baute nach Absprache mit Tiefbauamt, Ordnungsamt, Bauordnungsamt und Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing die Tafeln fest ein. Die Kosten übernahm auch hier der Schaustellerverein.

Ohne Bürokratie in einer beispiellosen Aktion fand hier gelebtes Stadtmarketing im besten Sinne des Wortes statt.

Nicht nur für die Kirmessen eine ideale Werbefläche, sondern für alle städtischen Großveranstaltungen wie z.B. Stadtfest, Weihnachtsmarkt und Wochenmarkt, sowie für Imagewerbung der Stadt.

Im Jahr 2001 wurden alle Tafeln mit neuen Aluminium-Schaukästen umgerüstet, auf Kosten des Schaustellervereins.

Doch damit nicht genug: in Zusammenarbeit mit dem Junge Unternehmer Club Bergisch Gladbach e.V. (JUC) wurde eine große Werbeanlage mit Plane vor der Einfahrt der Firma Zanders installiert. Diese Anlage wird genauso genutzt wie die 7 Werbetafeln.

Seit der Pfingstkirmes 1995, gibt es darüber hinaus bei jeder Kirmes eine offizielle Eröffnung durch den Bürgermeister oder den Landrat, jeweils Kirmessamstag um 12.00 Uhr mit Bierfassanstich, Glockengeläut und Böllerschüssen. Anschließend werden Freifahrchips verteilt und es gibt einen Rundgang mit den Offiziellen über den Kirmesplatz.

Die hier anfallenden Kosten, sowie die Kosten für das jeweils am letzten Kirmestag, dem Kirmesdienstag stattfindenden Höhenfeuerwerk, übernehmen die Schausteller ebenfalls.

Das ist gelebtes Stadtmarketing: liebevolle Brauchtumspflege, im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger, für mehr Attraktivität unserer Heimatstadt – unverwechselbar und einzigartig.

Zum 30-jährigen Jubiläum schenken die Schausteller allen Menschen in unserer Stadt ein ganz besonderes Feuerwerk am Kirmesdienstag: es wird länger und schöner als sonst.

Alle Kirmesfreunde sind hiermit herzlich eingeladen zur diesjährigen Pfingstkirmes vom 18. bis 21. Mai 2024. Die Eröffnung durch unseren Bürgermeister Frank Stein erfolgt am Samstag, den 18. Mai, um 12.00 Uhr, wie immer, mit Fassanstich und Verteilung von Freifahrchips.

Das Super-Feuerwerk erfolgt am Dienstag, den 21. Mai, nach Einbruch der Dunkelheit.

Burkhardt Unrau
(Geschäftsführer)