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Preisverleihung Bergisch Gladbacher Kinder- und Jugendpreis 2023

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Mit einer Feierstunde wurde am Sonntag, den 22. Oktober 2023, erstmals der „Bergisch Gladbacher Kinder- und Jugendpreis“ verliehen. Die Initiative ging von dem Stifterehepaar Karin und Horst Gellert aus, die die gleichnamige Gellert-Stiftung gegründet haben und nun in ihrer Heimatstadt Bergisch Gladbach gemeinnützige Projekte auszeichnen und unterstützen möchten.

„Mit diesem Preis werden Persönlichkeiten und Institutionen ausgezeichnet, die sich in Bergisch Gladbach ganz beispielhaft um Kinder und Jugendliche verdient gemacht haben“, freuen sich die beiden Initiatoren. „Unsere Stiftung und unser Partner, die Hahn-Gruppe, fühlen sich durch die außerordentlich positive Resonanz und durch die vielen Bewerbungen und Vorschläge in ihrem Vorhaben bestätigt, diesen Preis zu einer festen Größe im sozialen Miteinander in Bergisch Gladbach zu entwickeln und dem Preis einen festen Platz im Bergisch Gladbacher Terminkalender zu geben“, resümiert Horst Gellert.

Die Stadt Bergisch Gladbach beteiligte sich intensiv durch fachliche Expertise zu den Vorschlägen und Bewerbungen. Der Beigeordnete für Klimaschutz und Stadtentwicklung Ragnar Migenda, zu dessen Dezernat auch der Fachbereich 5 Jugend und Soziales gehört, konnte mit dem Team der Abteilung „Kinder-, Jugend- und Familienförderung“ zahlreiche Akteurinnen und Akteure benennen. „Die Vielfalt in Bergisch Gladbach, auch in der wichtigen Netzwerkarbeit, ist wirklich beeindruckend und wird mit diesem großzügigen Preis nun angemessen gewürdigt“, erklärte Ragnar Migenda. Mit der Abteilungsleiterin Petra Liebmann-Buhleier war eine städtische Expertin in der rein weiblich besetzten Jury vertreten.

Bürgermeister Frank Stein eröffnete die Feierstunde im Bensberger Ratssaal und bedankte sich in seinem Redebeitrag für das tolle und nachahmenswerte Engagement von Karin und Horst Gellert. „‘Machen statt Meckern‘ ist auch der Slogan unseres Vereins ‚Wir für Bergisch Gladbach‘, dafür kann man nicht genug dankbar sein. Es passiert so viel Gutes im Verborgenen und über die Preisverleihung kann man das Handeln der Aktiven für die gute Sache sichtbar machen und auszeichnen“, erläuterte der Bürgermeister die Bedeutung für die Stadtgesellschaft.

Im Rahmen der Feierstunde wurde von Dr. Ralph Laske und Sören Riebenstahl - den Vorstandsmitgliedern der Stiftung – sowie Lions-Vizepräsident Hubertus Niedenhoff der Preis erstmalig vergeben. Der Gewinner des Preises in 2023 ist der gemeinnützige Verein MiKibU e.V. – die Abkürzung für Migrantenkinder bekommen Unterstützung. Hier sind Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler aktiv, die an Grundschulen für lernschwache Kinder eine kostenfreie Hausaufgaben- und Nachhilfe anbieten, aber auch die Kinder auf Ihrem schulischen Weg unterstützen. Im Jahr 2022 war MiKibU in Bergisch Gladbach an 14 Grundschulen mit 234 Ehrenamtlern aktiv.

Die beiden Vorstandsmitglieder Christiane Müller und Henry Stewen nahmen stellvertretend für den Verein ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro und zusätzlich 10.000 Euro für Aktivitäten und Projekte entgegen
Insgesamt lagen 24 Bewerbungen und Vorschläge vor, aufgrund der hohen Qualität entschied die Jury zwei weitere Vorschläge zu prämieren. Der Schnubbel e.V sowie die Ehrenamtlerin Mechtild Münzer erhielten ebenfalls eine Ehrung als Preisträger. Marten Pigorsch und Jannis Kessel vertraten als Vorstandsvorsitzender sowie stellvertretender Vorstandvorsitzender den Schnubbel e.V.. Sie nahmen – wie Mechtild Münzer - das Preisgeld in Höhe von je 500 Euro und zusätzlich je 5.000 Euro für Aktivitäten und Projekte entgegen.

Der Schnubbel e.V. wird für seine Unterstützung von Familien geehrt, welche Probleme haben, den die Teilnehmendenbeiträge für eine Ferien- oder Wochenendfahrt u.a. aufzubringen. Besonders am Herzen liegt dem Verein die Förderung von besonderen Erlebnissen für Kinder und Jugendliche. Viele Ausflüge oder Unternehmungen sind bei den Kosten für beispielsweise Ferienfahrten nicht einkalkuliert. Um z.B. auch einen Ausflug in einen Kletterpark zu ermöglichen, sorgt der Schnubbel e.V. auch hier für eine finanzielle Unterstützung. Daneben gibt es das Programm „Mein Sommer“, welches in Kooperation mit Jugendverbänden und Jugendzentren Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bietet, kostenfrei an verschiedenen Tagesausflügen wie dem Besuch einer Wasserskianlage teilzunehmen.

Mechthild Münzer setzt sich intensiv für die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und ihren Familien insbesondere mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung ein.
Im Rahmen der Arbeit des „Sozialen Netzwerk Wohnpark-Bensberg-Moitzfeld“ engagiert sich Mechthild Münzer in der von ihr initiierten Einrichtung „MoNa“ (Moitzfelder Nachbarn). Mit anderen ehrenamtlich Tätigen organisiert sie Freizeitaktivitäten wie Spiel- und Bastelangebote und Schwimm-Kurse; in den Ferien werden Projekte angeboten. Einmal im Jahr gibt es ein großes Nachbarschaftsfest am Übergangswohnheim Platzer Höhenweg. Daneben gibt es Sprachkurse für die alltägliche Konversation für geflüchtete Frauen und die Liste ließe sich noch lange erweitern.

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete und CDU-Politiker aber vor allem Bergisch Gladbacher Wolfgang Bosbach lobte in seiner Ansprache die Initiative und freute sich, dass in seiner Heimatstadt dieser außergewöhnliche Preis ausgelobt wird. „Das Ehepaar Gellert fördert seit Jahren in Entwicklungsländern mit erheblichen Beträgen Projekte mit Kindern und Jugendlichen. Nun im eigenen Land zu schauen und das Geld in Aktivitäten vor Ort zu investieren, ist eine großartige Initiative. Ich wünsche Bergisch Gladbach und den Menschen, die dort leben, dass der Preis lange verliehen wird und mit der Zeit die Hilfsbereitschaft im wahrsten Sinne des Wortes immer größer wird und wächst.“

Musikalisch wurde die Preisverleihung untermalt mit Musikerinnen und Musiker der städtischen Max-Bruch-Musikschule. Nach dem offiziellen Teil standen die mehr als 70 Gäste, alle Preisträgerinnen und Preisträger sowie die Stiftungsmitglieder bei Häppchen beisammen und es wurden bereits neue Ideen für 2024 entwickelt sowie die Netzwerkarbeit verbessert.

Die Gellert-Stiftung will mit dem Kinder- und Jugendpreis drei Ziele erreichen.
Die Stiftung will „Danke sagen“ all denen, die sich für Kinder und Jugendliche in Bergisch Gladbach ganz besonders verdient gemacht haben. Zudem sollen alle Menschen in Bergisch Gladbach motiviert werden, sich ganz persönlich für Kinder und Jugendliche einzusetzen.

Über den Preis soll außerdem mit Personen und Institutionen ein Netzwerk von Unterstützerinnen und Unterstützer für Kinder und Jugendliche aufgebaut werden, um in den nächsten Jahren gemeinsam Aktionen und Projekte in Bergisch Gladbach zu realisieren.

Laut Stiftung handelt es sich beim Bergisch Gladbacher Kinder- und Jugendpreis übrigens um den einzigen Preis dieser Art auf kommunaler Ebene in ganz Deutschland. Neben dem Bergisch Gladbacher Preis gibt es noch den außerordentlich renommierten Deutschen Kinder- und Jugendpreis, der jährlich im Europa-Park Rust verliehen wird und der mit einem Betrag von 30.000 Euro der höchst dotierte Beteiligungspreis für Kinder und Jugendliche in Deutschland ist.

Und im Vergleich kann sich die Bergisch Gladbacher Variante durchaus sehen lassen, denn alleine im ersten Jahr 2023 werden insgesamt Gelder in Höhe von 22.500 Euro ausgeschüttet.
„Helfen macht glücklich“, das ist für Karin und Horst Gellert das Motto für den Preis. „Die
berühmte Harvard-University hat in einer Studie, die seit über 80 Jahren läuft, klar nachgewiesen, dass dieses Motto wissenschaftlich fundiert ist. Wenn man anderen Menschen hilft, werden im Körper die Hormone Serotonin und Dopamin ausgeschüttet. Beide Hormone gelten aus medizinischer Sicht als Glückshormone“, erläutert Horst Gellert und sein strahlendes Gesicht am Ende der Preisverleihung belegt, dass er das Motto wirklich lebt.

Die Gellert-Stiftung will diesen Preis zu einem festen Bestandteil im Bergisch Gladbacher Terminkalender entwickeln und wird den Preis deshalb auch in den Folgejahren ausschreiben.