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Zinswende mit erträglicher Belastung für städtischen Haushalt

Die „paradiesischen“ Zustände der letzten Jahre in Sachen Zinsniveau sind nicht nur für Häuslebauer, sondern auch für die kommunale Haushaltswirtschaft Geschichte:

Mit Wirkung vom 27.07. ist die Phase der Negativzinsen beim Neuabschluss von Kassenkrediten für die Stadt Bergisch Gladbach beendet. Der städtische Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Liegenschaften wird nun zu seiner Sitzung am 25. August 2022 durch die Verwaltung über die damit verbundenen Auswirkungen informiert.

Die bereits bestehenden Verträge der Stadt über Kassenkredite sind nur teilweise kurzfristigen Zinsschwankungen unterworfen. Tagesaktuell (Stand: 31. Juli 2022) sind etwa 65 % der Bestände (46,5 Mio. Euro) unterjährig und etwa 35 % (25 Mio.) mit Zinsbindungen von zwei bis fünf Jahren finanziert. Bis Ende August wird sich die Quote so verändern, dass nur noch etwa 50 % der Kassenkredite kurzfristigen Zinsrisiken unterworfen sind. Dies hängt damit zusammen, dass bis dahin ein entsprechender Anteil an kurzfristigen Krediten abgelöst werden kann. Ursächlich für die dann rückläufige Verschuldung ist zu einem erheblichen Teil die günstige Entwicklung der Gewerbesteuer.

Vorgesehen für den weiteren Verlauf des Jahres ist nun, wie bereits in den Vorjahren, die Umschuldung der durch Kassenkredite vorfinanzierten Investitionen in langfristige Kommunaldarlehen. Diese sind immer noch mit vergleichsweise günstigen Zinssätzen abzuschließen, die deutlich unter den Tarifen von vor 2008 liegen.
Zusätzlich können – sofern erforderlich – 157.000 Euro, die bislang in 2022 an Negativzinsen vereinnahmt wurden, zur Deckung steigender Kassenkreditzinsen herangezogen werden.

Bei der Haushaltsaufstellung 2022 wurde eine mögliche Zinserhöhung jedoch vorsorglich eingepreist; die vorhandenen Ansätze sind vorsichtig gewählt worden und auskömmlich. Die Gesamtverschuldung der Stadt Bergisch Gladbach beträgt zum 31.07.2022 340 Mio. Euro.

Stadtkämmerer Thore Eggert erklärt hierzu: „Bei der nun stattfindenden Entwicklung zeigt sich, dass unsere kluge und umsichtige Einschätzung sich ausgezahlt hat. Wir haben die Gesamtentwicklung im Zinsbereich weiterhin stetig im Blick. Da wir aus dem Bereich des Negativzinses kommen, wird uns nicht die gesamte Spanne des Zinsanstiegs belasten, sondern tatsächlich nur der Teil, der über den Prozentsatz von null hinausgeht.“