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Fördergelder für Bergisch Gladbachs Stadterneuerung – Regierungspräsidentin Gisela Walsken übergab zwei Bescheide

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Gleich zwei Förderbescheide hatte Regierungspräsidentin Gisela Walsken im Gepäck, als sie heute (am 29. Juni) die Stadt Bergisch Gladbach besuchte: Sowohl das integrierte Handlungskonzept Bensberg als auch das Stadterneuerungsprojekt für das Zanders-Gelände in der Stadtmitte erhielten die Zusicherung der finanziellen Unterstützung des Landes in Höhe von insgesamt knapp 3 Millionen Euro. Für Bensberg war es bereits der dritte Zuwendungsbescheid, für das Zanders-Gelände der erste.

Die Übergabe fand an einem symbolträchtigen Ort statt: In der Bensberger Schloßstraße steht die „Schlosstreppe“ als Verbindung zum Markt vor der Vollendung, und nebenan hat soeben das Einkaufszentrum „Schlossgalerie“ eröffnet – beides sichtbare Zeichen der schrittweisen Verwandlung des Bensberger Zentrums in eine attraktive Meile mit künftiger hoher Aufenthaltsqualität.

1.994.000 Euro aus dem Fördertopf „Aktive Zentren“ fließen in die Umsetzung des 3. Bauabschnittes des InHK Bensberg. Unter dem Motto „Stadtkrone mit neuem Glanz“ sollen insgesamt 33 öffentliche und private Maßnahmen umgesetzt werden. Die Neugestaltung der Schloßstraße mit Schlosstreppe ist dabei ein zentrales Projekt und der Anlass des heutigen Besuchs aus Köln; weitere Maßnahmen finden im Stadtgarten, am Deutschen Platz oder im Wohnpark Bockenberg statt. Als Gesamtfördersumme sind 15.75 Mio. Euro in Aussicht gestellt, was einem 70prozentigen Förderanteil durch Bund und Land entspricht.

„Die Stadt Bergisch Gladbach hat in Bensberg zum ersten Mal ein Integriertes Handlungskonzept an den Start gebracht. Das ist ein extrem anspruchsvolles Stadterneuerungsinstrument, was einen umfassenden Ansatz verlangt und viele unterschiedliche Lebensbereiche unter einen Hut bringen muss,“ betont Bürgermeister Lutz Urbach. „Ein solches Format kann eine Stadt wie Bergisch Gladbach nicht aus eigenen Mitteln stemmen, deshalb freuen wir uns sehr, dass das Land Nordrhein-Westfalen uns finanziell unter die Arme greift. Aber auch die Kolleginnen und Kollegen der Planungs- und Ausführungsteams, die hiermit seit 2016 befasst sind, haben mit Wettbewerben, Bürgerbeteiligungen und Baubegleitung eine glänzende Arbeit gemacht. Für dies alles kann ich allen Beteiligten nur ein ganz großes Dankeschön aussprechen!“

Die Fertigstellung der Schloßstraße als „Straße der vielen Begegnungen“ ist für 2023 geplant. Bereits vor der Vollendung steht der Stadtgarten, der mit gut 330.000 Euro gefördert wurde. An Burggraben und Burgmauer laufen die Arbeiten, das Hof- und Fassadenprogramm erfreut sich großen Interesses bei den Hauseigentümern, und auch der Verfügungsfonds ist beschlossen und wird in Kürze umgesetzt. Für den Gestaltungleitfaden Schloßstraße hat ein erstes Auftaktgespräch stattgefunden. Ein weiterer Förderantrag soll im Herbst 2020 gestellt werden.

Projekt „Zanders-Gelände / Südliche Innenstadt“

Nicht minder anspruchsvoll und aufwändig ist das Stadterneuerungsprojekt Zanders-Gelände/Südliche Innenstadt. Insbesondere zwei Aspekte haben die Stadt veranlasst, das Areal der Papierfabrik Zanders im Jahre 2018 zu erwerben: zum einen die Standortsicherung unter Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze, zum anderen aber auch der klare Wille, die Entwicklung dieses zentrumsnahen Geländes mit einem solch enormen Potential nicht aus der Hand zu geben.

Aus dem Kauf eines traditionsreichen Industriegeländes wurde damit ein Stadterneuerungsprojekt, das in dieser Größenordnung kaum zu überbieten ist. Umfangreiche Voruntersuchungen, Bestandserfassungen und Gutachten wurden bereits gefertigt oder stehen noch aus, um Wettbewerbsverfahren, einen städtebaulichen Masterplan und ein Integriertes Handlungskonzept zu entwickeln. Darüber hinaus ist die Entwicklung des Zanders-Geländes auch als Projekt für die Regionale 2025 angemeldet.

Die Stadt hat im Herbst 2019 bei der Bezirksregierung einen ersten Antrag auf Zuwendung von Fördermitteln gestellt. Dieser Antrag wurde positiv beschieden; dadurch kann der fortlaufende Planungs- und Beteiligungsprozess sichergestellt werden. Den Förderbescheid über gut 810.000 Euro hat Regierungspräsidentin Gisela Walsken heute ebenfalls an die Projektverantwortlichen überreicht.

Dass dieses Areal für die Bergisch Gladbacher Stadtentwicklung zentrale Bedeutung hat, liegt auf der Hand: Das Gelände ist so groß, dass großen Einfluss auf die gesamte Struktur der Innenstadt hat; aufgrund der Schnittstellenfunktion zwischen Metropole und Bergischem Land und seiner guten Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln kommt der Fläche überdies eine hohe regionale Bedeutung zu.

Ziel der weiteren Qualifizierung des Projektes in den kommenden Monaten und Jahren ist es, im Rahmen der Regionale 2025 „Bergisches RheinLand“ zunächst den A-Status zu erreichen, der den Weg in die weitere Städtebauförderung bereitet.

Konkret soll im Herbst die corona-bedingt verschobene erste Beteiligungsphase der Öffentlichkeit auf dem Zanders-Gelände stattfinden. Hier sollen zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Innenstadtakteuren und der interessierten Öffentlichkeit Nutzungsideen für das freigesetzte Zanders-Areal entwickelt und in den weiteren planerischen Qualifizierungsprozess eingespeist werden. Der Abschluss der Masterplanung, die wiederum die Grundlage für den A-Status im Regionale-Prozess bildet, ist für Ende 2021 / Anfang 2022 angepeilt. Parallel soll das Integrierte Handlungskonzept (InHK) Zanders-Innenstadt entwickelt werden.

Angestrebt ist, den Grundförderantrag auf Basis des InHK – zusammen mit einem Maßnahmenprogramm sowie einer Kosten- und Finanzierungsübersicht – im September 2022 bei der Bezirksregierung Köln einzureichen.