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Einmal Tourist in der eigenen Stadt sein – Neujahrsempfang des Bürgermeisters im Bergischen Löwen

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„Noch bin ich der Sheriff in dieser Stadt!“ – mit dieser (filmischen) Aussage eröffnete Bürgermeister Lutz Urbach den diesjährigen Neujahrsempfang im Bergischen Löwen. Eingeleitet wurde der Nachmittag von einem Filmausschnitt aus „Spiel mir das Lied vom Tod“, allerdings synchronisiert und als Sympathieerklärung für die Stadt verpackt: „Bergisch Gladbach? Da ist doch der Hund begraben.“ „M-m. Ist schön da!“

Und damit war das Motto des Empfangs auch schon gesetzt: „Bergisch gastlich“ angenommen sollten die Geladenen sich fühlen und einmal ihre Stadt und die Region aus den Augen eines Touristen wahrnehmen. „Ich habe mich immer an dem despektierlichen „Schäbbisch Gläbbisch“ gestört,“ so Urbach in seiner Begrüßungsansprache. „Etwas mehr Respekt und Liebe gegenüber unserer Heimatstadt würde uns gut tun!“

Urbach, zum letzten Mal vor seinem erklärten Ausscheiden aus dem Bürgermeisteramt Gastgeber des Neujahrsempfangs, führte gewohnt souverän, locker und humorvoll durch das Programm. Zunächst einmal gab er allerdings einen weiten Überblick über die vielen touristischen Angebote, die Museen, Freizeiteinrichtungen und Wanderwege, die Gastronomie und Hotellerie in Bergisch Gladbach. Der Ausbau des Tourismus lohne sich, davon könne die Stadt nur profitieren.

Aber auch ein Thema abseits des großen Mottos lag dem Bürgermeister am Herzen: die Zukunft der Papierfabrik Zanders und des Zanders-Areals. „Ich freue mich über jeden Tag, an dem in Bergisch Gladbach Papier produziert wird“, so sein Bekenntnis zum Fortbestand des Gewerbebetriebes. „Aber es muss zumindest eine mittelfristige Perspektive für den Betrieb geben.“

Eine Interviewrunde mit vier Gästen leitete anschließend Moderator Bastian Wirtz von Radio Berg. Museumsleiterin Dr. Petra Oelschlägel, Stadtführerin Roswitha Wirtz, Mediterana-Geschäftsführer Oliver Mathé und Grandhotel-Direktor Mathias Weigmann waren als Talkgäste geladen und standen Rede und Antwort über ihre Liebe zu Gladbach, ihren Beitrag zur Attraktivität der Stadt, aber auch ihre Ideen, wie die Stadt besser und schöner gemacht werden kann. Zuvor konnten die Zuschauer im Videoclip verfolgen, welche Antworten Ferdi Linzenich bei einer Straßenumfrage erhielt, zum Beispiel: Was erzählen Sie im Urlaub, woher Sie kommen? Niemand der Angesprochenen gab an, seine Herkunft zu verleugnen oder zu verschleiern, indem er etwa „aus Köln“ sagte.

Neben „Gastgeschenken“ an die Besucherinnen und Besucher in Form von Taschen mit dem Aufdruck „Ich liebe Gläbbisch“ gab es auch ein Gewinnspiel: Wer eine Postkarte ausfüllte mit mehreren Fragen, konnte eine halbtägige Busrundreise mit Besuch vieler Sehenswürdigkeiten gewinnen. Als Hauptgewinn nahm einer der Gäste eine Übernachtung im Grandhotel Schloss Bensberg mit nach Hause.

„Garstiges zur Gastlichkeit“ trug Ferdinand Linzenich bei; so verwies er darauf, dass in anderen Städten jemand versterben müsse, damit eine Straße nach ihm benannt werde. In Bergisch Gladbach reiche wohl schon die Bürgermeisterkandidatur, frotzelte er und zeigte dazu Fotos der „Steinstraße“ und der „Buchenallee“. Fulminanter Abschluss seiner Rede war die „Geschichte mit G“ frei nach Heinz Erhardt.

Musikalisch wurde das Programm von der Mundartgruppe „Die Labbese“ gestaltet, die seit über 40 Jahren aktiv ist; Michael Niesen und Bernd Kierdorf sind noch „Urgesteine“ aus dem Gründungsjahrzehnt, Detlev Scholz leiht der Band seine Stimme. Als Schlusshöhepunkt sangen sie die Hymne „Gläbbisch is“, verstärkt um die „Gläbbisch Allstars“, wobei auch Bürgermeister Lutz Urbach zum Gesangsmikrophon griff. Zum Ausklang trafen sich die Gäste des Abends im Foyer des „Löwen“ zu Getränken, Häppchen und guten Gesprächen.

Bildergalerie Neujahrsempfang 2020