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Rund 200 Interessierte informierten sich über die Neugestaltung der Schloßstraße

Rund 200 Interessierte informierten sich über die Neugestaltung der SchloßstraßeBild vergrößern

Es wird immer konkreter, und daher wurden alle Interessierten informiert – die Projektgruppe zum Integrierten Handlungskonzept Bensberg (InHK Bensberg) hat die aktuelle Planung des Planungsbüros Club L94 zur Neugestaltung der Schloßstraße im Bensberger Ratssaal am Dienstag, dem 5. November 2019, um 18 Uhr vorgestellt.

Rund 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren in den Bensberger Ratssaal gekommen. Bürgermeister Lutz Urbach eröffnete den Infoabend mit einem kleinen zeitlichen Rückblick, wie das Projekt sich entwickelt hat. Der Leiter der Stadtplanung Wolfgang Honecker stellte anschließend die Einbettung der Neugestaltung der Schloßstraße ins InHK Bensberg, die bisherigen Planungs- und Beteiligungsschritte sowie Details zur Städtebauförderung dar. 70 Prozent der Kosten sollen aus Bundes- und Landesmitteln finanziert werden.

Landschaftsarchitekt Frank Flor von club L94 übernahm dann mit einer Powerpoint-Präsentation die Aufgabe, die wichtigsten Details vorzustellen. Wie hat sich der Entwurf seit dem europaweiten Wettbewerb in 2017 konzeptionell weiterentwickelt? Welche Anregungen wurden in welcher Form im Entwurf verarbeitet? Welcher Belag ist vorgesehen? Wo kommen Parkplätze hin? Wie könnten die Bänke, Leuchten, Fahrradständer und Mülleimer aussehen? Welche Bäume sind angedacht? Was passiert mit dem Baumbestand? Wie sieht die Treppe zum Marktplatz aus? Und viele Details mehr.

Zur Beantwortung all dieser Fragen standen weitere städtische Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung, insbesondere StadtGrün-Leiter Christian Nollen, Verkehrsflächen-Leiter Martin Hardt und Elisabeth Sprenger als Fachbereichsleiterin für Planung und Bauen.

Unter der Moderation von Julitta Münch konnten dann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Meinung äußern und Fragen stellen.

So wurde hinterfragt, ob auf dem geplanten Pflasterbelag auch Autos und Lieferwagen fahren können und ob die größeren Bäume nicht das Sonnenlicht für die Wohnungen in den oberen Etagen nehmen könnten. Es gab auch kritische Stimmen, dass zu viele Parkplätze eingeplant sind. Einige wünschten sich auch die Fußgängerzone zurück.

Fast drei Stunden wurde informiert und diskutiert.

Zum Schluss gab es großen Applaus für die Feststellung eines Bensberger Bürgers, der sagte: "Ich habe hier heute zum ersten Mal gesehen, was geplant ist, und ich finde diese Planung gut."

Mit einem Blick in die Zukunft beendeten die Experten den Abend:
Wenn alles gut läuft, dann kann im nächsten Sommer die europaweite Ausschreibung für den Ausbau der Straße in drei Abschnitten erfolgen und im Herbst vergeben werden. Bis Ende 2022 sollen die Arbeiten beendet sein.

Rückblick:

Unter dem Leitbild „Boulevard der Begegnung“ gewann das Landschaftsarchitekten-Büro club L 94 aus Köln Ende 2017 den ausgelobten europaweiten Realisierungswettbewerb Schloßstraße. Eine renommierte Jury, bestehend aus Fachleuten und Vertretern von Bezirksregierung, örtlicher Politik, Stadtverwaltung sowie IBH /ISG, sprachen sich für diesen Gestaltungsentwurf aus; auch die Ratsmitglieder stimmten mit großer Mehrheit für die Umsetzung dieser Planung.

Die Entwurfskonzeption sieht vor, dass die Schloßstraße unter den Leitbildern für das InHK, „Stadtkrone in neuem Glanz“, und für die Schloßstraße, „Straße der vielen Begegnungen“, ein neues, zeitloses und zukunftsfähiges Freiraumkonzept mit eigener Identität erhält. Eine klare, auf wenige Elemente reduzierte, hochwertige Gestaltung mit stadträumlich verbindenden Leitlinien verleiht der Straße ihren eigenen Charakter und gibt ihr ihre zentrale Bedeutung innerhalb des Stadtgefüges wieder. Auf der Südseite der Straße bildet eine Baumreihe aus Straßenbäumen das neue räumliche Rückgrat der Straße. Aufgrund der städtebaulichen Raumkanten entstehen auf der Nordseite der Straße mehrere platzartige, multifunktional nutzbare Teilräume. Ein einheitlicher Straßenbelag aus Naturstein bildet den Boulevard der Begegnung, der stadträumlich wichtige Orte der Stadt miteinander verbindet.

Vom Wettbewerbsergebnis über die Vorplanung bis zur Entwurfsplanung wurde die Planung im Detail unter Berücksichtigung der Konzeptidee für die gesamte Schloßstraße weiterentwickelt und überarbeitet:

Stützwand im 1. Bauabschnitt:


Auf Wunsch der Politik und der Öffentlichkeit wurde die ursprüngliche Planung vom vorherigen Architekten der Marktgalerie (Arbeitstitel) durch das Fachbüro club L94 umgeplant. Am 26. Februar 2019 wurde in der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima, Infrastruktur und Verkehr (AUKIV) und des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses (SPLA) die Variante „Sitzstufen“ vorgestellt, in der die Stützwand in der Länge eingekürzt und zum Teil als Sitzstufen ausgebildet wurde.

Emilienbrunnen:

Das Wettbewerbsergebnis von club L94 sah eine Translozierung des Emilienbrunnens vor. Als die Vorplanung konkreter wurde und die Stadtverwaltung den Aufruf startete, einen neuen Standort für den Brunnen vorzuschlagen, machten besorgte Bürgerinnen und Bürger auf den Brunnen und die historische Bedeutung an der jetzigen Stelle aufmerksam. Die Bedenken der Bürgerschaft flossen in den weiteren Planungsprozess ein, sodass der Emilienbrunnen an seinem jetzigen Standort erhalten bleibt. Im Gegensatz zu heutigen Situation soll der Emilienbrunnen neu interpretiert und zurückgesetzt werden, um mit der dadurch entstehenden räumlichen Aufweitung zu einem kleinen Platz (Arbeitstitel Emilienplätzchen) einen prominenteren Ort zu schaffen, der mit dem Brunnen und einem großen Baum mit darunter befindlicher Rundbank einen angenehmen Begegnungsraum eröffnet. Dabei sollen die charakteristischen abgestuften Wasserschalen des Brunnens als auch die Basis aus Muschelkalk wiederverwendet werden.

Parkplatzkonzept:

Im Wettbewerb sah das Stellplatzkonzept circa 65 Parkplätze auf der Schloßstraße vor. Die Parkplatzsituation wurde im Rahmen der Entwurfsplanung weiter überprüft und neu organisiert. Neben bestehenden Grundstückszufahrten mussten bei der Verortung der Parkplätze weiterhin Belange des Brandschutzes sowie die Anlage der neuen Baumreihe berücksichtigt werden. Insgesamt werden in der Schloßstraße nun ca. 100 Parkplätze angeboten, von denen vier über den Sommer von Außengastronomie belegt sind.

Vegetationskonzept:

Auf der Südseite der Schloßstraße bildet eine Baumreihe aus Straßenbäumen das neue räumliche Rückgrat der Straße. Diese einseitige Baumreihe war bereits im Wettbewerbsentwurf ein entscheidendes Gestaltungsmerkmal. Entgegen dem Wettbewerbsentwurf wurden im Rahmen der Entwurfsplanung zusätzliche Solitärbäume auf der Nordseite und eine zweireihige Baumreihe geprüft, die in der weiteren Entwicklung Berücksichtigung fanden. Darüber hinaus wurde ein Baumgutachten erstellt, auf Grundlage dessen bestehende Bäume in das Gesamtkonzept integriert wurden.

Am Donnerstag, den 26. September 2019, gab es eine Baumbegehung auf der Schloßstraße. Die Kolleginnen und Kollegen der Abteilung StadtGrün und Stadtplanung sowie die Experten des Planungsbüros club L94 informierten ausführlich über das Vegetationskonzept.

Zudem haben die Fachplaner weitere Konzepte zum Brandschutz, zur Barrierefreiheit und zu den Spielflächen ausgearbeitet.

Hier geht es zu der Präsentation (PDF).