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Baumrundgang in der Schloßstraße – Rund 80 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an der städtischen Informationsveranstaltung

Baumrundgang in der Schloßstraße – Rund 80 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an der städtischen InformationsveranstaltungBild vergrößernStadtGrün-Leiter Christian Nollen informierte über die Vitalität der Bäume

Baumhasel, Weißdorn, Kugelahorn, Robinie, Kupferfelsenbirne und Wildbirne – das sind aktuell die Baumsorten, die entlang der Schloßstraße in Bensberg gepflanzt sind. Mit einem Baumrundgang hat die Stadtverwaltung am Donnerstag, den 26. September 2019, den interessierten Bürgerinnen und Bürgern erläutert, wie die aktuelle Vitalität der Bäume ist und wie diese, bedingt durch die anstehenden Baumaßnahmen, beeinträchtigt wird.

Denn die Schloßstraße wird nach Plänen des Landschaftsarchitekturbüros Club L 94 in den nächsten Jahren gestalterisch aufgewertet. Das Fachbüro aus Köln hatte einen europaweiten Realisierungswettbewerb mit seinem Gestaltungsentwurf gewonnen und die Ratsmitglieder hatten mit großer Mehrheit für die Umsetzung dieser Planung gestimmt.

„Kann der überwiegende Teil der Bäume bei der Neugestaltung der Schloßstraße nicht einfach erhalten bleiben?“, wurde von zahlreiche Bürgerinnen und Bürgern im Stadtteil Bensberg gefordert. Nach aktueller Planung sollen 34 Bäume gefällt und 57 Bäume neu gepflanzt werden. „Gesunde Bäume fällen und kleine neue Bäume pflanzen“, darin sahen viele einen Widerspruch.

Die Stadtverwaltung nahm und nimmt die Bedenken und Sorgen aus der Bürgerschaft ernst und bot daher die Informationsveranstaltung vor Ort an. Als Moderator konnte Prof. Michael Werling gewonnen werden. Punkt 17 Uhr begrüßte Elisabeth Sprenger als zuständige Fachbereichsleiterin für Planen und Bauen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Fachfrau erläuterte den Verfahrensstand für das Integrierte Handlungskonzept. Die Schloßstraße ist in diesem groß angelegten Förderprojekt eine von insgesamt vier Leitmaßnahmen. „Wir sind in der Umsetzung und können nicht mehr ganz neu planen“, warb die städtische Architektin um Verständnis. Sie machte aber auch deutlich, dass es einen fachlichen Austausch zwischen Planern und den Experten von der Abteilung StadtGrün zu den Bäumen gibt und hier fachlich diskutiert wird. „Wir bestimmen aber heute bei dem Rundgang nicht, welcher Baum bleibt oder nicht, sondern erläutern Ihnen, wieso wir an den jeweiligen Standorten meinen, dass der Baum nicht erhalten werden kann und was die Alternative sein wird.“

Danach gab Michael Werling das Wort an Christian Nollen weiter. Nollen ist ausgebildeter Gärtner und Landschaftsarchitekt und leitet die Abteilung StadtGrün. Gemeinsam mit dem städtischen Baumkontrolleur Stefan Odenthal erläuterte er die Vitalität der Bäume, zeigte aktuelle Probleme beispielsweise im Bereich der Wurzeln aber auch an der Borke. „An vielen Stellen haben die Bäume, die hier stehen, nicht genügend Platz für die Wurzeln“, erläuterte er entlang der Straße. Auffällig ist, dass die Bäume in Hochbeeten wesentlich vitaler sind als die, die direkt auf Straßenniveau wachsen und unter einem stark verdichteten Baumumfeld leiden. Das wird bei den Neupflanzungen durch aktuelle Baumgrubentechnik und spezielles Baumsubstrat deutlich besser funktionieren.

Nollen und Odenthal bestätigten die Grundaussagen zu den jeweiligen Bäumen, die die Stadt in einer Pressemitteilung Mitte September bereits erläutert hat. (Pressemitteilung Nummer 276) Mehrmals wurde die Frage diskutiert, wieso ein augenscheinlich vitaler Baum für eine neue Planung gefällt werden muss. Dazu beschrieb Wolfgang Honecker als Leiter der Stadtplanung die Schwierigkeit bei der Umsetzung von Neuplanungen: „Es geht um die Kunst der Abwägung.“ Die Straße im heutigen Zustand hat viele Defizite. Es gibt Stolpersteine, es gibt kein einheitliches Erscheinungsbild und auch die Möblierung (Bänke, Laternen, Mülleimer) sind nicht auf einander abgestimmt. „Das alles soll sich in den nächsten Jahren ändern“, sagte Wolfgang Honecker.

Die Bürgerinnen und Bürger haben den Baumrundgang mit kritischen Fragen begleitet. Ein anwesender Gärtner teilte aber die Ansicht der Verwaltung, dass der Kugelahorn und die Wildbirne bei der Neuplanung durchaus entfernt werden können. Er gab zudem den Hinweis, nicht nur eine Baumart an der Südseite zu pflanzen, und äußerte den Wunsch, große Bäume zu pflanzen.

„Wir haben heute viele Hinweise und Wortbeiträge erhalten, die wir nun an die Planer weitergeben“, schloss Elisabeth Sprenger nach rund zwei Stunden die Veranstaltung. Sie lud alle Interessierten zur nächsten Informationsveranstaltung am Dienstagabend, den 5. November 2019, ein. Ort und Zeit werden noch festgelegt. Der Inhalt steht aber schon fest. „Wir möchten allen Bürgerinnen und Bürgern darstellen, wie der Sachstand zur Planung und Umsetzung des gesamten InHK in Bensberg ist.“

Alle Maßnahmen des InHK Bensberg auf einen Blick