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Sommergewitter und Starkregen: Jetzt ist wieder Zeit, Vorsorge zu treffen

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Die Unwetter der vergangenen Woche erinnern daran, dass die Zeit von Starkregen und Hochwasser wiedergekommen ist. Starkniederschläge sind weder zeitlich noch räumlich exakt vorhersagbar. Sicher ist nur, dass sie immer wieder auftreten und voraussichtlich mit der Klimaerwärmung häufiger werden. Sie lassen kleinere und mittlere Gewässer innerhalb sehr kurzer Zeiträume stark anschwellen und führen auch zu Sturzfluten, weil die Böden, besonders in Hanglagen, die Wassermassen nicht mehr aufnehmen können. Auch die Kanäle sind dann oft überlastet. Die Vorwarnzeiten für solche Ereignisse sind in allen Fällen extrem kurz.

Überflutungen, egal welche Ursache sie haben, lassen sich letztlich nicht verhindern. Dabei ist die Vorbeugung jedes Einzelnen wichtig. Das Wasserhaushaltsgesetz nimmt deshalb auch die Grundstückseigentümer in die Pflicht: „Jede Person, die durch Hochwasser betroffen sein kann, ist im Rahmen des ihr Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen . . . zu treffen.“ (§ 5 Abs. 2 WHG).

Was die Bürgerinnen und Bürger tun können

Erst die Enge der angrenzenden Bebauung an Wasserläufen lässt ein Hochwasser zu einem Schadensereignis werden. Aber nicht nur Grundstücke an Bächen, auch besondere Lagen fernab von Gewässern z.B. in Senken oder unterhalb von Hängen können bei Sturzfluten und Kanalüberlastungen gefährdet sein.

Wer also sein Eigentum schützen möchte, sollte unbedingt baulich vorsorgen und z.B. Kellerschächte absichern oder wertvolle Einrichtungsgegenstände sicher lagern. Zu diesem Thema steht auf den Internet-Seiten der Stadt Bergisch Gladbach eine Informationsbroschüre zum Herunterladen bereit
www.bergischgladbach.de/bbr-leitfaden-starkregen.pdfx
Auskünfte werden auch gern telefonisch erteilt: unter Tel. 02202/14- 1337 oder -1399.

Ein zusätzliches starkes Gefährdungspotential geht von weggeschwemmten Gartengeräten, Möbeln oder Holzstapeln aus. Die verstopfen am nächsten Straßendurchlass des Baches den Abflussquerschnitt und sorgen so für zusätzlich ansteigenden Wasserpegel. Deshalb werden die Bürgerinnen und Bürger dringend gebeten, bei Unwetterwarnungen alle in der Nähe von Gewässerläufen abgelegten Gegenstände, die weggespült werden könnten, aus der Hochwasserzone zu entfernen.

Wo finde ich Informationen zu Hochwasser-Gefahrenstellen?

Über die Hochwassergefährdung entlang der städtischen Gewässer können sich alle Bürgerinnen und Bürger anhand der Festsetzungskarten der Bezirksregierung Köln für die Strunde, den Frankenforstbach, den Saaler Mühlenbach und den Mutzbach informieren. Die Karten sind im Internet zu finden unter (www.bergischgladbach.de/hochwasserschutz.aspx) und (www.flussgebiete.nrw.de). Darüber hinaus können sie auch nach telefonischer Terminvereinbarung (Kontakt s.o.) während der Dienststunden im Rathaus Bensberg, Zimmer 406 eingesehen werden.
Auch für konkret bevorstehende Starkregenereignisse gibt es Informationen im Internet: Unter (www.unwetterzentrale.de/uwz/nrwindex.html) kann z.B. die jeweils aktuelle Warnsituation für Nordrhein-Westfalen online abgefragt werden. Diese Informationen sind über die Warn-App NINA auch direkt auf das Smartphone übertragbar.

Auch Stadt und Strundeverband sorgen vor

Die Stadt Bergisch Gladbach hält mit der Rufbereitschaft des Abwasserwerks und der Feuerwehr Personal für den Katastrophenfall vor. Dazu gehören u.a. vorbeugende Maßnahmen wie Reinigung von Straßenabläufen und Treibgutrechen. Nicht immer kann diese Vorsorge schlimme Folgen verhindern; oft genug müssen die Einsatzkräfte auch im Nachhinein Schadensbehebung betreiben.

Auch bauliche Vorsorge wird betrieben: Der Strundeverband hat in den Jahren 2016 bis 2018 mit „Strunde hoch vier“ den ersten Baustein im Hochwasserschutz entlang der Strunde bis zur Stadtgrenze nach Köln umgesetzt. Der zweite Abschnitt von der Cederwaldstraße bis zum Rechtsrheinischen Kölner Randkanal soll voraussichtlich bis 2025/26 gebaut werden. Die Stadt Bergisch Gladbach beabsichtig darüber hinaus, ein Hochwasserkonzept entlang des ebenfalls gefahrenträchtigen Frankenforstbaches aufzustellen.

Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Aber auch dann bleiben immer Risiken, die durch zunehmende Versiegelung und enger werdende Bebauung verstärkt werden.