Direkt zur Suche und Hauptnavigation Direkt zum Inhalt
Übernehmen

Wie setzen sich eigentlich die Müllgebühren im Stadtgebiet Bergisch Gladbach zusammen?

Wie setzen sich eigentlich die Müllgebühren im Stadtgebiet Bergisch Gladbach zusammen?Bild vergrößern

Wieso bezahlt jemand in der einen Stadt zwei Euro für den Liter Restmüll und in der anderen Stadt drei Euro? Und wieso zahlt so mancher bei drei Euro Müllkosten pro Liter am Ende trotzdem weniger für seinen Restmüll als in der günstigeren Stadt?

In Bergisch Gladbach beträgt die Gebühr für eine 120 Liter Restmülltonne 336 Euro im Jahr. Da pro Einwohner und Woche ein Regelvolumen für den Restmüll von 7,5 Litern festgelegt ist, können sich diese Tonne bis zu acht Personen teilen, so dass pro Jahr nur Kosten von 42 Euro pro Person entstehen. Das liegt daran, dass in Bergisch Gladbach auch Biotonnen, Papiertonnen und Gelbe Säcke im Einsatz sind. Das verringert die Menge an Müll, die in den Restmüllbehälter geworfen wird.

In einer anderen Stadt, in der der Liter Restmüll zum Beispiel nur zwei Euro kostet, ist aber ein Regelvolumen von 15 Litern pro Einwohner festgelegt, so dass sich die gleiche Tonne dort nur vier Personen teilen können und somit jährlich 60 Euro zahlen müssen. Faktisch ist damit die Abfallentsorgung in der Stadt mit der höheren Behältergebühr günstiger als diejenige in der Stadt mit der vermeintlich billigeren Tonne.

Die Höhe der Abfallentsorgungsgebühren in Bergisch Gladbach wird stark von Kosten geprägt, die entstehen, wenn die Stadt den Müll in die Entsorgungs- und Verwertungsanlagen in Leverkusen und Lindlar bringt. Sie machen rund 50 Prozent der über die Behältergebühr umgelegten Gesamtkosten aus. Eine Wahlmöglichkeit besteht hier nicht, denn die Stadt unterliegt rechtlich einer Andienungspflicht.

Die Stadt Bergisch Gladbach trägt auch hohe Kosten für die Nachsorge der Altdeponien im Stadtgebiet. Und auch die zwei Annahmestationen des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes – der Wertstoffhof in Gronau und die Annahmestation Birkerhof - bei denen Privathaushalte etwa kostenlos Elektroaltgeräte oder Schadstoffe aus Haushalten entsorgen können, verursachen Kosten.

Letztendlich ist die Restmülltonne Kostenträger für eine Vielzahl von Leistungen, für die keine separaten Gebühren erhoben werden: Sperrmüllabfuhr, Papiersammlung, Schadstoffsammlung, Papierkorbleerung, Laub- und Reisigabfuhr, Weihnachtsbaumsammlung, Elektroaltgerätesammlung und vieles mehr. Je umfangreicher das Serviceangebot für den Bürger, desto höhere Kosten entstehen, da auch eventuelle Erlöse für manche Abfallarten die Sammelkosten bei weitem nicht decken.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat seine Abfuhrlogistik, Behälter- und Auftragsverwaltung in den vergangenen Jahren optimiert und führt dies kontinuierlich fort. Als eigenbetriebsähnliche Einrichtung ist er mit eigenem Wirtschaftsplan vom städtischen Haushalt abgekoppelt. Eventuelle Überschüsse fließen so nicht in den städtischen Haushalt, sondern werden den Gebührenzahlern in den folgenden Kalkulationen wieder gutgeschrieben. Die nach kaufmännischen Grundsätzen geführte Gewinn- und Verlustrechnung ist dabei transparent, wird jährlich von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft und den zuständigen städtischen Gremien offengelegt.

Weitere Informationen zum Abfallwirtschaftsbetrieb: