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Zukunftskonzept für Bäder: Mohnweg soll neu gebaut, Zandersbad saniert werden

Noch hat der Stadtrat nicht zugestimmt, doch die Verwaltungsvorlage steht auf der Tagesordnung des Rates am 10. Juli und wird zuvor in mehreren Ausschüssen beraten. Die Stadtverwaltung spricht sich dafür aus, das marode Schulschwimmbad am Mohnweg komplett zu erneuern und das über 100 Jahre alte Hans-Zanders-Bad zu sanieren. So sieht es das Zukunftskonzept der Bäderlandschaft in Bergisch Gladbach vor.

Das Bad am Mohnweg, zur Zeit noch im Eigentum des Immobilienbetriebes, soll zu diesem Zweck der Bädergesellschaft überschrieben werden. Da Schwimmbad und angrenzende Turnhalle baulich nicht zu trennen sind, soll letztere ebenfalls abgerissen und neu errichtet werden, jedoch auch später im Eigentum des Immobilienbetriebes verbleiben.

Bereits beschlossen und im Wirtschaftsplan der Bädergesellschaft finanziert ist die Sanierung und Aufwertung des Außenbereichs im Kombibad Paffrath; die Maßnahme befindet sich in der Planung und soll in den Jahren 2019/2020 durchgeführt werden.

Da die Bädergesellschaft eine rechtlich eigenständige GmbH ist, kann der Stadtrat keinen unmittelbaren Maßnahmebeschluss zu Neubau und Sanierung fassen, sondern beauftragt mit seinem Beschluss die städtischen Vertreter im Aufsichtsgremium der Bädergesellschaft, die gewünschten Projekte auf den Weg zu bringen. Die Kreditfinanzierung soll über die Ausschüttungen der BELKAW und die Pachtzahlungen der Bäderbetriebsgesellschaft sichergestellt werden. Die Liquidität der Bädergesellschaft soll dabei so weit wie möglich geschont werden. Das konkrete Finanzierungsmodell ist noch auszuarbeiten.

Der vorgeschlagene Maßnahmebeschluss gründet sich auf die Tatsache, dass die Substanz der beiden Bäder stark geschädigt ist. Die Sanierung des Schulschwimmbades Mohnweg ist wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. Das Becken im Schul- und Vereinsschwimmbad Hans-Zanders-Bad wurde zwar kürzlich repariert, die gesamte Immobilie bleibt aber insgesamt ebenfalls stark sanierungsbedürftig.

Die Geschäftsführung der Bädergesellschaft hat zur Vorbereitung der Entscheidung eine Variantenuntersuchung erarbeitet, die mit den Fraktionen des Stadtrates ergebnisoffen diskutiert wurde. Ausgangslage für die Bedarfsermittlung ist das Erfordernis, allen Schülerinnen und Schülern in Grundschule und Sekundarstufe I je ein Schuljahr lang Schwimmunterricht zu ermöglichen. Außerdem sind die Schwimmvereine mit ausreichenden Trainingszeiten zu versorgen. Öffnungszeiten für die Bürgerinnen und Bürger müssen ebenfalls angemessen Berücksichtigung finden.

In der Verwaltungsvorlage werden fünf Handlungsoptionen beschrieben:
a) Sanierung des Hans-Zanders-Bades, Aufgabe des Mohnweges inklusive Turnhalle
b) Sanierung des Hans-Zanders-Bades, Aufgabe des Schwimmbades Mohnweg, Weiterbetrieb der Turnhalle
c) Sanierung Hans-Zanders-Bad, Aufgabe Schwimmbad und Turnhalle Mohnweg, Verlagerung der Sportstunden in andere Sporthallen, Verlagerung des Schul- und Vereinsschwimmens ins Kombibad, Reduzierung der öffentlichen Badezeiten
d) Sanierung Hans-Zanders-Bad, Neubau Schwimmbad und Turnhalle Mohnweg, Übergang des Eigentums zur Bäder GmbH
e) Abriss Mohnweg und Hans-Zanders-Bad, Neubau eines größeren Schwimmbades und einer separaten Turnhalle an anderer Stelle.

Die Aufgabe des Bades am Mohnweg hätte in jedem Fall eine Reduzierung sowohl der Vereinszeiten als auch des öffentlichen Badebetriebs zur Folge. In Vorgesprächen hat sich die Mehrheit der politischen Fraktionen bereits offen gegenüber einem Lösungsvorschlag gezeigt, der den Standort Mohnweg komplett neu aufbauen will. Diese Lösung, verbunden mit der Sanierung des Hans-Zanders-Bades, ist nach vorliegender Kostenschätzung mit einem Jahresaufwand von 177.500 Euro nur unwesentlich teurer als Lösungen, die den Fortfall des Mohnwegbades in Kauf nehmen. Lediglich die ersatzlose Aufgabe des Mohnweges inklusive Turnhalle wäre deutlich günstiger, aber zeigt auch keine Perspektive zur nachhaltigen Problemlösung auf. Der Neubau eines Bades an einem dritten Standort ist mit über 300.000 Euro Belastung jährlich am teuersten.

Für das Schulschwimmbad Mohnweg bedeutet die aktuelle Diskussion also weit mehr als einen Silberstreif am Horizont. Aber was geschieht bis zum Neubau? Als Zeitschema für den Abriss gibt die Vorlage Anfang 2021 an, für die Fertigstellung das Jahr 2022. Der Immobilienbetrieb ist bis dahin bemüht, durch Unterhaltungsmaßnahmen den Betrieb aufrecht zu erhalten. Sollten allerdings in der Interimszeit hohe Investitionen fällig werden, so könnte es passieren, dass der Betrieb früher eingestellt werden muss. Die Sanierung des Hans-Zanders-Bades soll in jedem Fall nach Fertigstellung des Mohnweges erfolgen, voraussichtlich in den Jahren 2023/2024.