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Schwarzwildbestand im Kreis wegen afrikanischer Schweinepest deutlich reduziert

Schwarzwildbestand im Kreis wegen afrikanischer Schweinepest deutlich reduziertBild vergrößernDie Sammelstellen des Kreises für erlegtes Schwarzwild könnten erneut aktiviert werden.

Über die Afrikanische Schweinpest bei Haus- und Wildschweinen informierte das Veterinäramtes des Rheinisch-Bergischen Kreises die Jagdausübungsberechtigten aus der Region.

Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig erläuterte dabei die wesentlichen Charakteristika dieser für die Gesundheit des Menschen ungefährlichen Erkrankung – für die Tiere aber meist tödlich verlaufenden Seuche.

Die Hauptgefahr für die Einschleppung liegt darin, dass der Erreger über mitgebrachte und nicht ordnungsgemäß entsorgte Lebensmittel zu den heimischen Schwarzwildbeständen gelangen könnte. Und wenn die Krankheit erstmal eingeschleppt ist, das zeigen die Geschehnisse in Polen und dem Baltikum, verbreitet sich die Tierseuche sehr schnell und setzt sich dann auch in einer Region fest.

Um hier gut aufgestellt zu sein, wurden die vorgesehenen Bekämpfungsmaßnahmen mit der Einrichtung bestimmter Zonen detailliert dargelegt. Im Falle eines Ausbruchs werden Hygienemaßnahmen für die Jäger erforderlich. Allgemein bedauert wurde, dass zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinpest kein Impfstoff zur Verfügung steht. Im Falle des Falles sollen die noch aus Zeiten der Europäischen Schweinepest im Kreisgebiet vorhandenen Schwarzwildsammelstellen für die erlegten Tiere erneut aktiviert werden.

Tiere konnten sich erheblich vermehren

„Das Schwarzwild hat sich infolge des Klimawandels, eines geänderten Nahrungsangebotes aber auch aufgrund der besonderen Intelligenz der Tiere erheblich vermehren können“, erläuterte Dr. Michael Petrak von der Wildforschungsstelle NRW. Die hohe Schwarzwildpopulation leiste nach seiner Meinung bei der Einschleppung der Tierseuche einer Ausbreitung Vorschub. Ziel müsse es daher sein, die Bestände deutlich zu reduzieren und dauerhaft auf einem niedrigen Niveau zu halten. Hierfür haben die Jäger bereits einen großen Beitrag geleistet.

„Ich bedanke mich bei den Jägern ganz herzlich für ihren verstärkten Einsatz bei der Schwarzwildjagd. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 2000 Tiere, also doppelt so viele wie im Vorjahr, im Kreisgebiet erlegt. Ich hoffe, dass sich dieser Trend im nächsten Jahr fortsetzt. Dann hätte es das Virus, sollte es hier ankommen, viel schwerer sich festzusetzen“, machte Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig deutlich.

Erfolgreich gegen Schweinepest vorgegangen

Dr. Cerstin Balzer vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW erinnerte abschließend an den erfolgreichen Kampf gegen die Klassische Schweinepest im Bergischen Land vor beinahe zehn Jahren. Damals konnte die Krankheit nicht zuletzt durch die Impfung rasch in ihre Schranken verwiesen werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, wird aber weiterhin ein Monitoring durchgeführt, um auch die Klassische Schweinepest weiter im Blick zu haben. In jüngster Zeit an Wildschweinen erhobene Blutbefunde deuten darauf hin, dass gelegentlich Tiere anzutreffen sind, die eine entsprechende Immunantwort ausgebildet haben, was vermutlich auf Kontakt mit im Wald verbliebenen Impfködern zurückzuführen sei, wie Dr. Balzer deutlich machte: „Hier wollen wir am Ball bleiben.“