Direkt zur Suche und Hauptnavigation Direkt zum Inhalt
Übernehmen

Zehn Jahre Partnerschaftsvertrag mit Ganey Tikva – Schalte nach Israel, neues Vereinsmitglied und Rückblick auf die Städtepartnerschaft

Zehn Jahre Partnerschaftsvertrag mit Ganey Tikva – Schalte nach Israel, neues Vereinsmitglied und Rückblick auf die StädtepartnerschaftBild vergrößern

Im 10. Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft zwischen Ganey Tikva in Israel und Bergisch Gladbach ereignete sich am 7. Oktober 2023 ein blutiger Überfall der Terrororganisation Hamas auf Ortschaften im Süden Israels. Dieser Anschlag mit vielen Todesopfern, aber auch die Entführung von Unschuldigen jeden Alters hinterlassen ein traumatisiertes israelisches Volk. Seitdem lebt auch unsere Partnerstadt Ganey Tikva im Krieg mit vielen Konsequenzen. Als Ausdruck der Solidarität hat Bürgermeister Frank Stein zu einem Pressegespräch am Dienstag, den 23. November 2023, geladen, in dessen Rahmen seine Amtskollegin aus Ganey Tikva, Lizy Delaricha per Video zugeschaltet wurde.

„Die zehn Jahre waren geprägt durch viele Begegnungen und Besuche, immer in friedlicher und sicherer Atmosphäre. Das hat sich nun gewandelt, Israel und sein Volk befindet sich im Krieg“, beschrieb Frank Stein die aktuelle Situation. „Daher trete ich ganz bewusst zum jetzigen Zeitpunkt als Bürgermeister in den Städtepartnerschaft Ganey Tikva - Bergisch Gladbach e.V. ein. Am 27. April 2021 hatte der Hauptausschuss auf seinen Vorschlag hin beschlossen, den Freundeskreis Ganey Tikva bzw. den damals in der Gründung befindlichen neuen Städtepartnerschaftsverein mit der Gestaltung der Beziehung zur Schwesterstadt Ganey Tikva zu beauftragen, und ihn als Treuhänder der Stadtgesellschaft eingesetzt. Durch seinen Beitritt möchte Frank Stein für das bisherige Engagement danken und aus der Vereinsfamilie heraus die Partnerschaftsarbeit unterstützen. Im Besonderen möchte er in den schrecklichen Zeiten des Gaza-Krieges auch den Menschen in unserer Partnerstadt den Rücken stärken.

Lutz Urbach als Vereinsvorsitzender begrüßte beim Pressetermin das neue Mitglied herzlich und lenkte den Fokus auf das gemeinsame Interesse: die Situation in der Stadt Ganey Tikva, die aktuell rund 300 Binnenflüchtlinge betreut.

Für die Partnerstadt (ca. 23.800 Einwohner/-innen) ist diese Zahl von neuen Einwohnern eine Herausforderung, so dass Stadtverwaltung und Bürgerschaft sehr viel Kraft, Zeit, und finanzielle Mittel investieren, um den zugereisten Menschen ein Stück Heimat zu bieten. Unter diesen Menschen befinden sich auch solche, die von dem Massaker der Hamas unmittelbar betroffen sind. Ihnen soll auch aus Bergisch Gladbach besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden.

Spendenkampagne „Solidarität mit Ganey Tikva“
Aus diesem Grund initiiert der Städtepartnerschaftsverein gemeinsam mit der Stadtverwaltung eine Spendenaktion. Das Spendenziel sollen verschiedene Fonds sein, deren Zweck noch festgelegt werden soll.
Das Spendenkonto und das Kennwort stehen aber schon fest:

Städtepartnerschaft Ganey Tikva-Bergisch Gladbach e.V.
IBAN: DE08 3706 2600 4023 3620 10
VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen
Kennwort: Solidarität mit Ganey Tikva

Lizy Delaricha, Bürgermeisterin von Ganey Tikva, wurde zum Pressegespräch persönlich zugeschaltet und berichtete unmittelbar aus der Partnerstadt: „Es gibt immer noch Raketenangriffe aus dem Gaza-Gebiet und dem Libanon auf Israel und auch in Ganey Tikva ertönen regelmäßig Alarmsirenen, so dass die Menschen sich in Schutzräume und Bunker flüchten müssen.“ Viele Familienmitglieder, Verwandte, Freundinnen und Freunde unterschiedlicher Altersstufen wurden für den Militäreinsatz eingezogen und dienen ihrem Volk in verschiedenen Bereichen der IDF (Israel Defense Forces). Stadtverwaltung und Bürgerschaft engagieren sich für die Versorgung der Soldatinnen und Soldaten und für die Betreuung des zugewanderten Menschen. Viele Gedenkveranstaltungen insbesondere für die Geiseln der Hamas werden im öffentlichen Leben durchgeführt, in Schulen, auf den Straßen, in der Verwaltung. Die Geiseln sollen in das Leben und Denken der Bevölkerung eingegliedert werden. Sie sind ständig präsent und werden nicht vergessen. So trauern alle gemeinsam um die Ermordeten und bangen um die Entführten.

Ebenfalls zugeschaltet wurde Tali Atias. Ihre Tochter Doreen wurde beim Nova Music Festival am 7. Oktober ermordet. Die Mutter schilderte die letzten Stunde der 24-Jährige. Sie stellte sich bewusst dieser schwierigen Situation, um auf das Schicksal aller Opfer aufmerksam zu machen und die Ohnmacht der Hinterbliebenen zu verdeutlichen. Auch Rozy Or schilderte ihre Situation. Die 17-Jährige lebt in Ganey Tikva und bangt um ihren Cousin, der noch in Geiselhaft ist.

„Angesichts dieser Trauer und dieser Dramatik bitte ich die Bürgerinnen und Bürger von Bergisch Gladbach in den Spendenfond einzuzahlen“, unterstrich Frank Stein den Aufruf und das Handeln aus Solidarität. Mit dem Geld können verschiedene Projekte unterstützt werden, neben psychologischer Hilfe ist auch ein Aufmunterungsfest für alle Betroffenen angedacht.