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Übernehmen

Schweizer Lino Biotech von Miltenyi aufgekauft.

Miltenyi Biotech mit Hauptsitz in Bergisch Gladbach ist seit mehr als 30 Jahren
ein weltweiter Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für die biomedizinische Forschung und Zelltherapie. Die Öffentlichkeitsarbeit der mit weltweit über 4.500 Beschäftigten wohl größten deutschen privaten Biotech-Firma, die einen Umsatz von knapp unter einer Milliarde ausweist, ist jedoch vergleichsweise spärlich. Die letzte Pressemeldung stammt vom Juli 2022, die letzte Firmenakquise mit LaVision Biotec aus dem Jahr 2018.
Nun ist Miltenyi in der Schweiz fündig geworden und hat eine sehr spezielle Biosensor- Firma aufgekauft: Lino Biotech. Im Rahmen der Transaktion wird Miltenyi Biotech 100% der Anteile von den Investoren der Züricher Universitätsausgründung, darunter Roche Venture Fund und High-Tech Gründerfonds, übernehmen.
Die genauen finanziellen Bedingungen der Transaktion wurden jedoch nicht bekannt.

Die innovative Biosensor-Plattform von lino und die zell- und gentherapeutischen Ansätze von Miltenyi bieten interessante Synergien, um die Kosten zu senken und einenneuen Standard für Wirksamkeitsuntersuchungen zu etablieren", sagte Dr. Mirko Stange,
CEO von lino Biotech, der das Schweizer Start-up von Düsseldorf aus managt. Der eigentliche Hauptsitz von lino in Zürich wird nun nach der Übernahme für Forschung,Chip- und Anwendungsentwicklung weiter ausgebaut und mit dem Miltenyi-Logo geschmückt.

Lino Biotech ist ein Life-Science-Tool-Unternehmen, das reagenzienfreie Biosensoren und Lesegeräte entwickelt, um pharmazeutisch relevante biologische Entitäten direkt aus Rohproben, zum Beispiel Lösungen aus Bioprozessreaktoren, zu messen. Die völlig neue und bisher nur von Lino angebotene Technologie heißt "Focal Molographie" und kann die Qualitätskontrolle in der Bioprozess-industrie, die Messung der Viruslast bei der Herstellung von Zell- und Gentherapien und das Testen auf Off-Target-Reaktionen in lebenden Zellen zur Unterstützung der Arzneimittelforschung erleichtern.
Ähnlich der Holographie, bei der eine strukturierte Störung des Lichteinfalls durch die Fraktionierung der Lichtwellen ein scheinbar schwebendes Bild entstehen lässt, nutzt Lino eine spezielle Oberflächenstruktur des Sensorchips, um beim Andocken des in einer
Probe gesuchten Analyts über die Änderung der Lichtstrahlen hochsensitiv Aussagen über die molekulare Bindung zu treffen. Die Technologie ist noch in einem frühen Stadium der Verbreitung in Labore, weit entfernt davon, Standard zu sein.
Mit der internationalen und langjährigen Erfahrung des neuen Eigentümers Miltenyi Biotec kann hier zumindest von einer deutlichen Beschleunigung ausgegangen werden.


©|transkript.de/gkä