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Die Papiermaschine 3 verlässt das Stadtgebiet

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150 Meter lang 30 Meter breit, 5.500 Tonnen schwer, 1300 Meter Papier pro Minute. Viele Bergisch Gladbacher wissen allein schon aufgrund der wenigen Daten, dass dies nur die „PM 3“ auf dem Zanders-Gelände sein kann. Vor 31 Jahren von der Firma Voith mit Hilfe von 700 Monteuren gleichzeitig in einer neuen Halle auf dem Gelände an der Gohrsmühle aufgebaut, war die Papiermaschine zu ihrer Zeit die modernste und flexibelste Papiermaschine der Welt und beherrschte alles, was mit der Produktion von Papieren zu tun hatte. Die Firma Zanders investierte damals rund eine Milliarde D-Mark in den Standort. All dies ist nun Geschichte.

Nach der Insolvenz im Jahr 2021 stand lange nicht fest, was nun gerade mit dieser Maschine passieren wird. Allen Vermutungen und Gerüchten zum Trotz wurde über die Troostwijk Auktionsplattform ein Käufer gefunden. Mit dem Abbau und dem Abtransport endet nun unwiderruflich die Bergisch Gladbacher Papiertradition.

Ingo Weyand ist Mitarbeiter des Auktionshauses Wilhelm Dechow GmbH, das mit dem Abbau beauftragt ist, und zuständig für die Logistik des Abtransports. „Ich war sprachlos und fasziniert wegen der schieren Größe der Maschine. Ich hatte ja auch noch das Glück, sie im Betrieb zu sehen, was wirklich beeindruckend war“; so schildert er seinen ersten Eindruck. Die Maschine wird vom Ende her abgebaut, verpackt, in Container geladen und dann per LKW und Zug in die Türkei gebracht. „Wir rechnen damit, dass wir rund 600 LKW-Ladungen brauchen werden, um die Maschine abzutransportieren“, erläutert Weyand weiter. Die großen und schweren Teile verlassen auf einem Tieflader das Zanders-Gelände.

„Als wir hörten, dass die PM 3 verkauft wurde, konnten wir uns gut vorstellen, dass dies für viele Bergisch Gladbacherinnen und Bergisch Gladbacher ein komisches Gefühl sein wird, wenn das ehemalige Flaggschiff der Firma Zanders hier vom Hof gefahren wird. Auch bei uns kam ein wenig sentimentale Stimmung auf“, so Udo Krause, Stabstellenleiter Projekt Zanders-Areal. „Der Verkauf und der Abbau der PM ist für uns aber sehr wichtig, da sie mit Abstand die größte aller Maschinen auf dem Areal ist und wir durch den Abbau und Abtransport wieder einen Schritt weiterkommen, das Gelände für die Zukunft nutzbar zu machen“, so Udo Krause weiter.

Der derzeitige Plan sieht vor, dass bis zum Jahresende die Maschine komplett abtransportiert ist.