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Geschichte der Papierfabrik Poensgen auf der Kieppemühle erschienen

Geschichte der Papierfabrik Poensgen auf der Kieppemühle erschienenBild vergrößernDas Foto zeigt das Wohnhaus Kieppemühle um 1900 (Quelle: Stadtarchiv Bergisch Gladbach)

Der Bergische Geschichtsverein Rhein-Berg e.V. hat in seiner Schriftenreihe in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv die Geschichte der Papierfabrik Poensgen & Co. veröffentlicht.

Bereits seit 1670 war auf der Kieppemühle in Gronau Papier produziert worden. Von 1824 bis 1880 wurde die Papierfabrik von Carl August Koch geführt, seit 1893 firmierte sie als Poensgen & Co und blieb bis 1958 im Besitz der Familie Poensgen.

Bedeutende Feinpapierfabrik in Bergisch Gladbach

Die Firma Poensgen & Co. war nach Zanders der zweitgrößte Hersteller von Feinpapieren in Bergisch Gladbach und bot im Jahre 1902 rund 240 Beschäftigten Arbeit. Der Text zur Geschichte der Kieppemühle seit dem 17. Jahrhundert stammt aus der Feder von Felix Poensgen (1892-1953), über viele Jahre hinweg Vorstand der Familien-Aktiengesellschaft.

Er schildert in diesem Band die eng miteinander verwobene Entwicklung von Betrieb und Familie. Sein durch zahlreiche Abbildungen illustrierter Text spiegelt das Traditionsbewusstsein und das unternehmerische Selbstverständnis eines mittelständischen protestantischen Papierfabrikanten. In der Darstellung und Begründung unternehmerischer Entwicklungen und Entscheidungen werden Antrieb und Denkweise einer rheinischen Unternehmerfamilie nachvollziehbar.

Felicitas Poensgen (1925-2018), die älteste Tochter des Verfassers, führt den Text des verstorbenen Vaters fort und berichtet über den Verkauf des Familienbetriebes an die Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim im Jahre 1958 und über die letztendliche Schließung des Werks Poensgen im Jahre 1966. Auch ihre Darstellung gewährt vielfältige Einblicke in die Entwicklung von Produktion, Absatz und Firmenführung. Da zahlreiche Firmenunterlagen nicht mehr existieren, haben ihre Erinnerungen – ebenso wie der Text ihres Vaters – historischen Quellenwert.

Die Herausgeber

Albert Eßer, Leiter des Stadtarchivs Bergisch Gladbach, bietet in zahlreichen Anmerkungen Hinweise und Literaturangaben zum Verständnis und zur historischen Einordnung der Textaussagen. Sabine Schachtner vom LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach hat Erklärungen papiertechnischer Fachbegriffe ergänzt. Dritter Herausgeber ist Prof. Jürgen Schneider, emeritierter Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Bamberg. Er ist bei seinen Forschungen zu den verschiedenen Zweigen der Unternehmerfamilie Poensgen – unter anderem in Gemünd in der Eifel, in Düsseldorf und in Altdorf bei Nürnberg – auf die Geschichte der Kieppemühle in Bergisch Gladbach gestoßen. Aus seiner Feder enthält der Band ein Geleitwort, das diesen überregionalen Familienzusammenhang beleuchtet.

Das vom Bergischen Geschichtsverein Rhein-Berg e.V. veröffentlichte und 247 Seiten starke Buch ist also nicht nur für jeden wichtig, der sich für Bergisch Gladbach und seine Geschichte interessiert, sondern stellt über die Ortsgeschichte hinaus auch beispielhaft die langjährige Entwicklung eines Familienunternehmens detailliert dar. Erhältlich ist es zum Preis von 19,00 Euro im Geschichtelokal des Bergischen Geschichtsvereins an der Eichelstraße 25 in Bensberg, im Stadtarchiv Bergisch Gladbach an der Scheidtbachstraße 23, im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach und im örtlichen Buchhandel.

Bibliographische Angaben:

Felix Poensgen und Felicitas Poensgen: Poensgen & Co. Akt. Ges., Papierfabrik Kieppemühle in Bergisch Gladbach (1670-1966). Herausgegeben von Albert Eßer, Sabine Schachtner und Jürgen Schneider (Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins Rhein-Berg e.V., Band 79), Bergisch Gladbach: Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e.V in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Bergisch Gladbach 2019, 247 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, ISBN 978-3-932326-79-0, 19,00 Euro.