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Infoveranstaltungen zu Sofortschulen: Konkrete Pläne vorgestellt, konkrete Fragen beantwortet

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Mit hoher Aufmerksamkeit und gezielten Fragen zeigten die etwa 30 Refrather Bürgerinnen und Bürger, die am Donnerstag (2. Februar) zum Informationsabend über die Sofortschule am Standort Schwerfelstraße gekommen waren, ihr Interesse an der Entstehung des neuen Gebäudes in ihrer Nachbarschaft.

Die städtische Schulbau GmbH hatte in den Versammlungsraum der WHB Refrath eingeladen, um den neuesten Stand zu den Planungen zu vermitteln. Auch die Schulverwaltung war mit Abteilungsleiter Volker Weirich vertreten.

Schulbau-Geschäftsführer Sebastian Rolko wies zu Beginn darauf hin, dass gegenüber dem ersten Infoabend nun wesentlich konkretere Aussagen getroffen werden können. Er betonte ebenso, dass bei der Realisierung keinerlei Aufschub möglich sei, um für das kommende Schuljahr Plätze für alle Schülerinnen und Schüler gewährleisten zu können. Wegen dieser höchsten Dringlichkeit sei auch die Öffentlichkeitsbeteiligung, die sonst bei solchen Projekten üblich ist, sehr stark eingeschränkt gewesen; hierfür bat Rolko ausdrücklich um Verständnis.

Vorgestellt wurde der geplante Baukörper in aktualisiertem Grundriss und auch in der Seitenansicht aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen. Projektleiter Stephan Hinzen erläuterte dazu die Fassadengestaltung, die in Form einer vorgehängten, hinterlüfteten HPL-Konstruktion (wetterfestes Laminat) realisiert werden soll. Das Farbkonzept soll sich an in der Umgebung vorhandene, bergische Farbtöne halten. Vorgesehen sind verschiedene Schattierungen von Beige- und Rottönen, angelehnt an Grauwacke- und Ziegelarchitektur. Die genaue Gestaltung sei noch in der Ausarbeitung.

Kritik wurde dahingehend geäußert, dass der neue Baukörper gegenüber der bestehenden Gebäudeflucht um einige Meter in Richtung Straße verspringt. Rolko erläuterte hierzu: „Wir haben den bestmöglichen Kompromiss gesucht, um möglichst wenig Bäume fällen zu müssen, und haben ihn mit dieser Anordnung des Baukörpers gefunden.“ Dabei müsse sich das städtische Bauvorhaben wie alle anderen an die gesetzlichen Vorgaben zu Abstandsflächen halten.

Rolko und Hinzen erläuterten anschließend die zeitliche Abfolge der Arbeiten bis zur Fertigstellung im Sommer 2023. Zurzeit laufen noch die Maßnahmen zur Freimachung des Baufeldes. Für den 13. Februar ist die Übergabe an die Baufirma vorgesehen. Dann werden Lagerplätze eingerichtet und Bürocontainer aufgestellt, und die Erdbauarbeiten beginnen. Voraussichtlich werden für die Baustelle Parkplätze entfallen müssen.

Ab dem 17. April, also der Woche nach den Osterferien, muss die Schwerfelstraße zwischen den Einmündungen der Asternstraße und der Stichstraße westlich des Schulgeländes gesperrt werden, um die Anlieferung der Betonfertigteile durch Schwertransporter zu gewährleisten. „Das ist dann die heißeste Phase der Bauarbeiten“, erläuterte Stephan Hinzen. Er erklärte, dass während dieser Zeit die Straße auch für die Anlieger nicht befahrbar ist. Es wurde die Frage gestellt, ob dann Ausweichplätze zum Parken verfügbar seien, und darum gebeten, sich um Nutzung der Parkplätze auf dem Kirchengelände zu kümmern. Die Architekten stellten aber klar, dass hier keine volle Kompensation erreicht werden könne.

Kritik wurde außerdem geäußert, da die Schwerfelstraße erst vor einem Jahr endgültig und beitragspflichtig ausgebaut wurde und nun Gefahr laufe, wieder kaputtgefahren zu werden. Rolko beschwichtigte, dass die Baufirma in der Haftung stehe, den Ursprungszustand zu bewahren oder ggf. wiederherzustellen.

Weitere Anregungen betrafen die Anfahrtszeiten der Schwertransporte, die möglichst nicht während der Zeit stattfinden sollten, wenn die Kinder zur Schule gehen. Hinzen erläuterte, dass die beauftragten Firmen dahingehend sensibilisiert würden, es sich sicherlich logistisch aber in manchen Fällen nicht durchhalten ließe.

Großes Interesse bestand insbesondere an dem weiteren Vorgehen im Hinblick auf konkrete Baumfällungen und die Spielplatzsituation. Sebastian Rolko stellte in Aussicht, dass sowohl für den öffentlichen Spielplatz als auch für die der Schule vorbehaltene Spielfläche Ersatz geschaffen wird. Für die schuleigenen Spielgeräte soll eine Freifläche im Norden des Geländes genutzt werden, der öffentliche Platz auf dem Kirchengelände entstehen. Die Planung sei noch nicht abgeschlossen, aber schon sehr konkret. Für die öffentliche Fläche sei die Bauaufsicht zu beteiligen.

Zu den anstehenden Baumfällungen hatte Rolko frische Erkenntnisse vom selben Tage im Gepäck. Nach den Sondierungsgrabungen auf dem Gelände steht nun fest, dass weniger Bäume als befürchtet fallen müssen. Der präsentierte Plan zeigte sechs Bäume, die aufgrund des Neubaus weichen müssen, und zwei weitere, die für die Feuerwehrzufahrt zu entfernen sind. Für die Gesamtplanung seien Neupflanzungen vorgesehen, so dass das Gelände insgesamt den grünen Charakter behalten werde.

Zum Thema Hol- und Bringverkehr in der schmalen Zufahrtsstraße zur Schule verwies Rolko auf die anstehende Diskussion im kommenden Ausschuss für Mobilität und Verkehr am 14. Februar. Verschiedene Konzepte liegen dazu bereits auf dem Tisch, wie Elterntaxizonen oder der „laufende Schulbus“, bei dem die Kinder an einer Sammelstelle abgeholt werden und gemeinsam zur Schule gehen. Auch ein Antrag, die Schwerfelstraße zu beruhigen, steht zur Diskussion.

Weitere Nachfragen aus dem Teilnehmerkreis gab es zum Einsatz und möglicher Lärmbelästigung durch Wärmepumpenheizungen. Rolko erläuterte hierzu, dass nach derzeitigem Stand besonders schallarme Außenelemente zum Einsatz kommen sollen, die zusätzlich eingehaust werden. Auch nach Halteverboten im Zuge der Baustelleneinrichtung wurde gefragt. Dies soll noch mit der Ordnungsbehörde geklärt und die Anwohner rechtzeitig informiert werden.

Informationsabend auch in Hebborn

In Hebborn wurden die Bürgerinnen und Bürger bereits am 30. Januar im Schulzentrum Kleefeld über den bevorstehenden Bau der Sofortschule auf dem Gelände der Grundschule an der Odenthaler Straße ins Bild gesetzt. Kritik äußerten die Teilnehmenden zunächst an der späten Information. Man hätte sich eine solche Veranstaltung vor Beginn der Baustelleneinrichtung gewünscht. Schulbau-Geschäftsführer Rolko bat für die gewählte Terminierung um Verständnis, da - anders als in Refrath - erst jetzt eine Planungstiefe erreicht sei, um das Projekt ausreichend konkret darzustellen.

Der Entwurf des Gebäudes wurde auch hier mittels einer Beamerpräsentation vorgestellt. Konkret geplant ist in Hebborn ein dreistöckiges Gebäude mit jeweils drei Klassenräumen und angeschlossenem OGS-Raum. Das Farbkonzept der Fassade befindet sich noch in der Abstimmung. Die Gestaltungsmöglichkeiten des Baukörpers in Modulbauweise wurden anhand von bereits bestehenden Beispielen in anderen Kommunen erläutert.
Notwendige Baumfällungen seien mit StadtGrün abgestimmt; drei Bäume fallen demnach unter die Bestimmungen der städtischen Baumschutzsatzung, mehrere kleinere Gehölze müssen zusätzlich entfernt werden. Der grüne Charakter des Geländes soll nach Bauende nicht verloren gehen; entsprechende Ersatzpflanzungen sind bereits konzipiert.

Die etwa 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Schulzentrum diskutierten ansonsten in konstruktiver Atmosphäre über unterschiedliche Sachthemen. Insbesondere die Einzäunung des Schulgeländes zum Schutz vor ungebetenen Gästen und die Wiederherstellung des öffentlichen Bolzplatzes lagen den Anwohnenden am Herzen. Auch die Konzeption der Räume wurde angesprochen und hinterfragt, warum hier keine offenen Raumkonzepte geplant seien. Rolko wies auch in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit der schnellen Umsetzung hin; das jetzt präsentierte Raumprogramm folge in erster Linie der Aufgabe, ab Sommer 2023 allen jungen Familien im Einzugsgebiet einen sicheren Grundschulplatz anbieten zu können.

Die Präsentation über die Sofortschule in Refrath finden Sie hier.
Die Präsentation über die Sofortschule in Hebborn finden Sie hier.