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Kein Alleingang der Stadt bei den Lolli-Tests

Eltern und Pädagogen haben sich in den vergangenen Wochen verstärkt an die Stadtverwaltung gewandt, um die Testung in Grundschulen mit „Lolli-Tests“ zu ermöglichen. Der städtische Stab für Außergewöhnliche Ereignisse (SAE) hat dieses Thema am 13. April in seiner wöchentlichen Sitzung erneut eingehend diskutiert.

Festgestellt wurde, dass eine solche Teststrategie grundsätzlich zu begrüßen ist, denn es ermöglicht die Feststellung von Infektionen bei Grundschülern auf eine sehr niederschwellige Art und Weise. Es sollen aber keinesfalls Parallelstrukturen aufgebaut werden, denn das Land NRW ist in der Pflicht, sowohl strategisch als auch finanziell die Versorgung der Einrichtungen mit ausreichenden Testkapazitäten sicherzustellen.

Aktuell ist die Testung an den Schulen durch das Land sichergestellt. Gleichzeitig versucht die Stadt Bergisch Gladbach aber, sich perspektivisch auf die Lolli-Methode in den Grundschulen umzustellen. Dazu steht die Stadt im engen Austausch mit der Universitätsklinik Köln, die eine entsprechende Studie durchführt. Das von der Universität autorisierte Labor hat bereits zugesagt, auch für die Stadt Bergisch Gladbach die Testungen durchführen zu können. Diese funktionieren als „Pool-Tests“, bei denen jeweils die Proben einer ganzen Gruppe/Klasse analysiert werden und erst bei positivem Ergebnis weitere Einzeltests anfallen.

Mit dem Landesministerium geklärt werden muss jedoch zwingend die Kostenübernahme. Die Stadt hat sich um einen entsprechenden Kontakt bemüht und wartet aktiv auf Antwort aus Düsseldorf. Klar ist, dass zwei parallele Teststrategien der Sache in keiner Weise dienen. Die geschätzten Kosten eines Alleingangs der Stadt ohne finanzielle Beteiligung des Landes würden sich auf ca. 60.000 Euro pro Woche belaufen.

Dieselbe Problematik ergibt sich auch bei Kindertagesstätten und Kindertagespflege. Dort wären Lolli-Tests ebenfalls eine gut geeignete Lösung für die regelmäßige Infektionskontrolle. Aber auch hier können die Zuständigkeiten von Bund, Land und Kreis nicht einfach ignoriert werden und auf eigene Rechnung umfängliche und in ihrer Gesamtheit immens kostenintensive Testaktionen durchgeführt werden.

Bürgermeister Frank Stein wirbt um Verständnis für dieses Vorgehen: „Ich verstehe die Eltern und Pädagogen gut, die eine möglichst unkomplizierte Methode für die Tests ihrer Kinder fordern. Wir wollen uns nicht drücken vor der Herausforderung, mit eigenem Personal und eigener Logistik zu handeln. Der finanzielle Aufwand ist aber für uns als Kommune nicht zu stemmen, solange wir keine Zusicherung der Kostenerstattung durch das Land erhalten.“