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St. Engelbert ist Denkmal des Monats Oktober – Eine Kirche als Dorfmittelpunkt

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Bereits zum 18. Mal kürte der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz ein Gebäude auf Bergisch Gladbacher Stadtgebiet zum „Denkmal des Monats“. Im Oktober 2019 fiel die Wahl auf die Kirche St. Engelbert im Bergisch Gladbacher Stadtteil Rommerscheid, ein Entwurf des renommierten Architekten Bernhard Rotterdam (1893 – 1974).

Bei einer Feierstunde vor Ort wurden nun gemeinsam mit dem Bergischen Geschichtsverein und dem Rommerscheider Bürgerverein sowohl die Historie von Kirche und Architekt als auch die heutige Bedeutung des Bauwerks präsentiert.

Der 1961 geweihte Sakralbau stellt nach Ansicht der Experten des Vereins ein herausragendes Beispiel für den Typus der Dorfkirche dar. Das offen sichtbare hölzerne Dachtragwerk, die farbenfrohen Fenster und die auffällige Turmkonstruktion geben dem Werk des Kirchenbaumeisters ein unverwechselbares Gesicht.

Seit die Kirche durch die Pfarrgemeinde St. Laurentius nicht mehr zu Gottesdiensten genutzt wird, haben die Rommerscheider Bürgerinnen und Bürger die Räumlichkeiten verstärkt als Kulturzentrum für den Stadtteil entdeckt. Ausstellungen, Konzerte, Chorproben, Lesungen und mehr finden hier statt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Im eigenhändig ausgebauten „Turmzimmer“ des Untergeschosses sind das Archiv des Bürgervereins und ein regelmäßig genutzter Bürgertreff untergebracht.

Bei den städtischen Denkmalschützern ist St. Engelbert als „denkmalverdächtig“ eingestuft; eine Ersteinschätzung des Rheinischen Landesamtes für Denkmalschutz kommt zu demselben Ergebnis. Ein endgültiges Gutachten liegt noch nicht vor; es besteht offenbar auch keine Eile, da aktuell keine Veränderungspläne der Kirchengemeinde bekannt sind. St. Engelbert ist einer von zehn bekannten Rotterdam-Bauten in Bergisch Gladbach, von denen fünf bereits als Denkmal eingetragen sind, so auch das Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg/Bockenberg und die Kirche St. Joseph in Moitzfeld.

Für den Rommerscheider Bürgerverein ist die Kirche ein unverzichtbarer Bestandteil des Stadtteils, ein geliebter und gelebter Dorfmittelpunkt, der unbedingt bewahrt werden muss. Somit trifft die Wahl zum Denkmal des Monats, bei der bedrohte oder herausragende Objekte in Köln und Umgebung herausgestellt werden, genau den Nerv der Bevölkerung. Vorstandsmitglied Joachim Wittwer hielt dementsprechend bei der Feierstunde ein glühendes Plädoyer für den Fortbestand: „Was dem Kölner sein Dom ist, das ist für den Rommerscheider Sankt Engelbert.“