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Studentengruppe präsentiert Stegreifentwürfe zur Gestaltung des Emilienbrunnens – Bürgerschaft beteiligt sich mit Unterschriften und Abstimmungszettel

Studentengruppe präsentiert Stegreifentwürfe zur Gestaltung des Emilienbrunnens – Bürgerschaft beteiligt sich mit Unterschriften und AbstimmungszettelBild vergrößern

Stegreifentwürfe, Unterschriften, Abstimmungszettel – im Juni und Juli 2019 gibt es eine rege Beteiligung von Bürgerschaft und Fachleuten zum Thema Emilienbrunnen in Bensberg.

Der Brunnen, der zu Ehren von Emilie Schmitz vom Verschönerungsverein in Bensberg Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut worden ist, steht an der Schloßstraße, direkt an der Auffahrt zum Schloss Bensberg.

Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts Bensberg (InHK) wird die gesamte Schloßstraße von der Nikolaus-Kirche bis zu Straße Am Stockbrunnen neugestaltet. Dazu gab es einen Wettbewerb, den das Kölner Büro Club L94 gewonnen hat.

In dem Siegerentwurf ist eine Neugestaltung der Brunnen-Fläche vorgesehen. Die Ecke an der Auffahrt zum Schloss wird zu einem Platz mit Treppe aufgeweitet, um den Blick auf St. Nikolaus aus der Schloßstraße heraus früher und prominenter zu eröffnen. Der Brunnen sollte ursprünglich an anderer Stelle wiederaufgebaut werden. „Interessanterweise war bei der vorangegangenen Bürgerbeteiligung der unbedingte Verbleib des Emilienbrunnens nie ein Thema“, berichtet Wolfgang Honecker als Leiter der zuständigen Stadtplanung der Stadt Bergisch Gladbach.

Aber das hat sich gewandelt und seit ein paar Wochen wird intensiv diskutiert.

Bis zum 1. Juli 2019 konnten die Bürgerinnen und Bürger Vorschläge einreichen, was aus dem Brunnen, der 1983 saniert worden ist, werden soll. Die ehemalige Bürgermeisterin Maria-Theresia Opladen sowie die Bensbergerin Hildegard Linde überreichten am Freitag, den 5. Juli 2019, 1354 Unterschriften an Bürgermeister Lutz Urbach. Die Unterstützer setzen sich für den Erhalt des historischen Brunnenbauwerks am jetzigen Standort ein und äußerten auch die Befürchtung, dass für den Blick große Bäume auf einem Grundstück an der Nikolausstraße gefällt werden müssten.

Bürgermeister Lutz Urbach hat diese Dokumentation an die Stadtplanung weitergeleitet und konnte den Petentinnen eine Sorge nehmen: „Die großen Kastanien stehen auf dem Kirchengrundstück und werden dort auch so lange stehen bleiben können, wie es die Grundstückbesitzer wünschen.“

Zu dem Bereich liegen auch Entwürfe der Architektur-Studentinnen und -Studenten der Technischen Hochschule Köln vor. Denn Prof. Michael Werling, Vorsitzender des Geschichtsvereins und bis vor kurzem Professor am Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege der Technischen Hochschule Köln hatte im Mai 2019 die Aufgabe gestellt, sogenannte Stegreif-Entwürfe für einen neu gestalteten Emilienbrunnen zu entwerfen. Die Ergebnisse präsentierten insgesamt 16 Nachwuchsarchitekten im Juni zunächst den Fachleuten der Stadtverwaltung. Außerdem gab es einen Pressetermin, bei dem die Ideen zur möglichen Umgestaltung des Monuments vorgestellt und ausführlich von Prof. Michael Werling erläutert wurden.

Im Rahmen dieses Pressegesprächs erläuterte Stadtplanungschef Wolfgang Honecker die Ausgangslage: „Die Diskussion um den Brunnen nehmen wir gemeinsam mit dem Planer an, er wird auch die Stegreifentwürfe erhalten und sich dann zur Neugestaltung Gedanken machen.“ Eine Entscheidung könnte im Spätsommer fallen, kündigte Wolfgang Honecker an. Und zwar mit dem Ziel einer Würdigung der Namensgeberin Emilie Schmitz in Harmonie mit der angestrebten Gestaltung der gesamten Straße. Der Brunnen befindet sich an einer herausragenden Stelle, zwischen Kölner Dom und Schloss Bensberg sowie zwischen Nikolauskirche und Geschäftsstraße.

„Die Entwürfe selbst fallen sehr unterschiedlich aus“, erläuterte Prof. Michael Werling. Nach der Aufgabenbeschreibung waren auch die Ideen aus dem Wettbewerbsentwurf zu berücksichtigen, also die Gestaltung eines Platzes sowie eine Treppenanlage. Der Brunnen erhält unterschiedliche „Gesichter“ und Positionen, mal nahe am Straßenrand oder auch deutlich zurückversetzt.

Prof. Michael Werling bewertete die Ausarbeitung von Franziska Casper als am gelungensten, da die ursprüngliche Gestaltung erhalten und die Einbindung in die städtebauliche Planung sich gut einfügt. „Der Brunnen wird in einem Platz mit hoher Aufenthaltsqualität integriert“, erläuterte der Experte. Das Wasser fließt weiterhin in Kaskaden aber in ein größeres Becken, das zum Plantschen mit den Füßen einlädt.

Für Planungschef Wolfgang Honecker sind diese Entwürfe eine gute Grundlage für die anstehende Diskussion. „Aktuell werten wir die Bürgerbefragung aus und dann wollen wir mit dem Geschichtsverein und den Mitgliedern des interfraktionellen Arbeitskreises zu dem Thema sprechen“, beschrieb Wolfgang Honecker die nächsten Schritte. Natürlich müssen dabei auch die Kosten für das Brunnenbauwerk im Blick gehalten werden. Ebenfalls eingebunden ist das Landschaftsarchitekturbüro Club L 94, das in den nächsten Wochen einen neuen Entwurf liefern wird, damit im September der Förderantrag für den nächsten Bauabschnitt der Schlossstraße gestellt werden kann.