Es war eine spontane Idee, mal eben wählen zu gehen: Nicola Jülich, frisch von Köln nach Frankenforst gezogen, hatte im Bürgerbüro zu tun und erfuhr dort von der Möglichkeit, per „Briefwahl vor Ort“ ihre Stimme zur Europawahl abzugeben. Als sie kurze Zeit später im Briefwahllokal an der Buchmühlenstraße den roten Wahlbrief in die Urne werfen wollte, wurde sie von Frank Bodengesser, dem Leiter des Wahlbüros, mit einem Blumenstrauß begrüßt: „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind die zwanzigtausendste Briefwählerin!“
Nicola Jülich freute sich und wehrte sich auch nicht gegen eine kleine Fotosession, um das „Jubiläum“ im Bild festzuhalten. Kurz zuvor hatte schon ihre Ehefrau als 19.998ste Wählerin ihre Stimme abgegeben, das mitgebrachte Töchterlein musste allerdings vor der Kabine warten, weil noch nicht wahlberechtigt. „Wenn man die Möglichkeit hat zu wählen, sollte man das auch tun“, bekräftigte Nicola Jülich ihre staatsbürgerliche Überzeugung, „es gibt noch viel zu verändern in Europa. Daran kann ich nur mitwirken, wenn ich meine Stimme abgebe.“
Die Teilnahme an der Europawahl vor dem eigentlichen Wahltag wird immer beliebter: 2014 lag die Quote der Briefwähler noch bei 16.558 Personen oder 19,75 Prozent. Der Stand einen Tag vor Schließung der Briefwahllokale liegt 2019 bereits bei 20.200 Briefwählern, das macht bei 84.178 Wahlberechtigten eine Quote von etwa 24 % aus.
Am Wahltag selbst wird es noch einmal richtig spannend: Wer live dabei sein und die Ergebnisse für Bergisch Gladbach online verfolgen möchte, kann dies per „VoteManager“ über die Homepage der Stadt Bergisch Gladbach oder über die Smartphone-App tun, die in den App-Stores von Google und Apple kostenlos heruntergeladen werden kann.
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