Direkt zur Suche und Hauptnavigation Direkt zum Inhalt
Übernehmen

Lesung zum Holocaust-Gedenktag mit Frank Beer

Lesung zum Holocaust-Gedenktag mit Frank BeerBild vergrößernEine Skulptur in Erinnerung an den Todesmarsch von Dachau. Foto von Susanne Schlösser

Am 27. Januar 2019 findet zum 14. Mal der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust statt. Der Freundeskreis Ganey Tikva an der Kirche zum Heilsbrunnen lädt aus diesem Anlass um 17 Uhr zu einer Lesung in der Kirche zum Heilsbrunnen in Bergisch Gladbach ein.

Was erwartet die Gäste der Veranstaltung?

Über den Holocaust ist in vielerlei Hinsicht berichtet und informiert worden. Es gibt schriftliche und filmische Dokumentationen, Zeitzeugenberichte, Biografien und Erzählungen im Prosastil und vieles mehr. Wer bei der Lesung neue, bis jetzt unbekannte Fakten erwartet, wird enttäuscht sein. Dennoch, bei den von Dr. Beer und den Mitherausgebern geborgenen und in Deutschland veröffentlichten Texten handelt es sich um Besonderheiten: Es sind unmittelbare und ganz ursprüngliche Berichte von Menschen, die gerade der Vernichtung entkommen konnten, Berichte voller Details über die Grausamkeit der organisierten Menschenverachtung und des systematischen Mordens in den Konzentrationslagern des Dritten Reichs.

Die Entstehungsgeschichte der Publikation

Diese Erinnerungen sind frisch, nicht durch den Zeitablauf verschwommen oder durch Höflichkeit und Rücksichtnahme entschärft. Sie wurden ganz früh nach Kriegsende gesammelt und dokumentiert: Überlebende der Ghettos und Lager auf polnischem Boden fanden sich 1944 in Lublin zur „Zentralen Jüdisch-Historischen Kommission“ zusammen, die ab 1945 in Lodz und ab 1947 in Warschau arbeitete, wo sie in dem „Jüdisch Historischen Institut“ aufging. Die Historiker sicherten Beweise der Verbrechen und zeichneten Zeugenaussagen auf, die sie in 39 Büchern und Broschüren in polnischer und jiddischer Sprache dokumentierten.

Eine Auswahl von zwölf Texten ist nun erstmalig auf Deutsch veröffentlicht worden: Nach dem Untergang. Die ersten Zeugnisse der Shoah in Polen 1944 –1947. Berichte der Zentralen Jüdischen Historischen Kommission, Herausgeber: Frank Beer, Wolfgang Benz, Barbara Distel und, Metropol Verlag und Verlag Dachauer Hefte.

„Auf der Suche nach einem Bericht über das Vernichtungslager Belzec fand ich per Zufall ein polnisches Werk, das bereits 1946 in Krakau erschienen war. Es handelte sich um die Veröffentlichung eines Zeitzeugenberichts von Rudolf Reder, einem jüdischen Überlebenden des Lagers Belzec. Als ich mich mit der Dokumentation beschäftigte, war ich sehr betroffen: Sie schildert das erlebte Grauen unmittelbar und schonungslos.“ Einmal auf einen verborgenen Text aufmerksam geworden recherchierte Dr. Beer weiter und fand noch andere Originale – alle nie auf Deutsch herausgegeben. Das sollte sich ändern, beschlossen Dr. Beer und seine Co-Editoren.

Zur Person: Dr. Frank Beer

Dr. Frank Beer wurde 1965 in Cham/Bayern geboren und wuchs in Baden-Württemberg auf. Nach dem Studium der Chemie mit anschließender Promotion an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz folgte eine Auslandstätigkeit in Großbritannien. Seit 1999 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Bundesbehörde in Bergisch Gladbach. Seine publizistische Tätigkeit zu Zeitzeugenberichten über den Holocaust begann 2011:

Auf einen Blick:

Nach dem Untergang - Die ersten Zeugnisse der Shoah in Polen 1944-47
27.01.2019, 17.00 Uhr

Gemeindesaal, Kirche zum Heilsbrunnen
Im Kleefeld 23
51467 Bergisch Gladbach

Lesung mit Dr. Frank Beer aus der Quellenedition: Nach dem Untergang - Die ersten Zeugnisse der Shoah in Polen 1944-47; Herausgeber: Dr. Frank Beer, Prof. Dr. Wolfgang Benz und Dr. Barbara Distel
Eintritt frei