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"Shik mir a shtral" - Jiddische Lieder und Klezmermusik mit Trezmorim

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Am 19.11.2017 um 16:00 Uhr werden Klezmermusik und jiddische Lieder in der Kirche zum Heilsbrunnen (Im Kleefeld 23, Bergisch Gladbach-Hebborn) erklingen – dafür sorgt „Trezmorim“, eine Band mit sechs Musikerinnen und Musiker aus dem Raum Köln.
Eintritt frei! Um Spenden wird gebeten.

Eva Kreft / Christine Hellweg – Gesang
Carola Jeschke – Klarinette, Bassklarinette
Katharina Ait Haddi – Geige
Jürgen Ostmann – Akkordeon
Michael Meier-Etienne – Kontrabass.

Die Gäste dieses besonderen Konzerts dürfen sich in die Welt jiddischer Lieder mit-nehmen lassen. In der traditionellen Besetzung mit Geige, Klarinette, Akkordeon und Kontrabass spielt die Band temperamentvolle Tanzstücke, wie sie auf den Hochzeiten der osteuropäischen Juden erklangen. Das Spektrum der jiddischen Lieder reicht vom einfachen Volkslied über jazzig angehauchte Songs aus dem „Jiddisch Theater“ Osteuropas und der USA bis hin zu melancholischen oder auch trotzigen Liedern aus Ghetto und Widerstand. Die Liebe – mal im Tango-, mal im Walzertakt – ist in diesen Songs ein zentrales Thema. Aber auch die Zubereitung von Teigtaschen (Warnitschkes) oder die harten Arbeitsbedingungen in der neuen Heimat Amerika werden thematisiert. Die individuellen Arrangements fangen die verschiedenen Stile und Stimmungen ein. Mit großem Respekt vor der jüdischen Kultur bringt die Gruppe „Trezmorim“ Lieder und Instrumentalstücke authentisch zum Klingen, entwickelt sie fantasievoll weiter und teilt mit den Zuhörern ihre Begeisterung für diese außergewöhnliche Musik.

Was bedeutet Klezmer?
Aus dem hebräischen „Kley-Zemer“ abgeleitet, lässt sich der Begriff „Klezmer“ als „Übermittler von Klang“ oder „Gefäß des Liedes“ übersetzen – gemeint waren ur-sprünglich Musikinstrumente. Seit dem 17. Jahrhundert bezeichnet „Klezmer“ den Musiker, Plural ist „Klezmorim“, woraus sich der Name der Band Trezmorim ergab, die anfangs ein Trio war.
In den jüdischen Siedlungen Osteuropas spielten die Klezmorim bei Hochzeiten und begleiteten die gesamten Feierlichkeiten. Dabei war der Tanz nur ein Aspekt; die vir-tuos vorgetragenen Melodien besaßen oft auch eine konkrete Funktion innerhalb der Zeremonien. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts führten Pogrome zu einer großen Auswanderungswelle osteuropäischer Juden. Sie nahmen ihre Musik mit in die neue Heimat USA und passten sie den dortigen Gegebenheiten und Einflüssen an. Die Grenzen zwischen Klezmer und anderen Genres sind nicht immer klar zu ziehen, Herkunft und Zuordnung vieler Stücke nur schwer zu bestimmen. Dadurch ergibt sich aber auch die Vielfalt und der Reichtum dieser Musik, die sie für Zuhörer und Musiker so spannend und abwechslungsreich macht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Musik der Klezmorim in Europa fast ganz ausgelöscht, und auch in den USA der 1950er und 60er Jahre geriet die traditionelle Klezmermusik nahezu in Vergessenheit. In den 1970ern begann sich jedoch eine neue Generation jüdischer Musiker vor allem in New York für die Musik ihrer Groß- und Urgroßväter zu interessieren; viele junge Klezmerbands entstanden. Diese waren bald auch in Europa sehr erfolgreich, sodass diese wundervolle Musik auch hier zahlreiche Fans gewann und bis heute immer mehr Anhänger findet.

Quelle: http://www.trezmorim.de/klezmer/