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Bewerbung im Wettbewerb „digitale Stadt“ – „Die Digitale Stadt … für mehr Lebensqualität“

Bewerbung im Wettbewerb „digitale Stadt“ – „Die Digitale Stadt … für mehr Lebensqualität“Bild vergrößernDr. Alexander Brändle (FHDW - Leiter Campus Bergisch Gladbach), Silvia Kämmerling (Firma Oevermann Networks), Peter Tutt (Dozent an der FHDW), Michael Möller (Stadt Bergisch Gladbach - Leiter IT und kommissarischer Leiter Fachbereich 1 Allgemeine Verwaltung), Prof. Dr. Jürgen Thömmes (Dozent an der FHDW), Robert Oevermann (Geschäftsführer Oevermann Networks), Jana Bittner (Stadt Bergisch Gladbach), Dr. Oliver Schillings (Geschäftsführer Alpha & Omega PR).

Jetzt heißt es abwarten. Die Bewerbung der Stadt Bergisch Gladbach im Wettbewerb „Digitale Stadt“ wurde am 14. März 2017 eingereicht. „Der Zeitplan war von Anfang an sehr sportlich“, erinnert sich Bürgermeister Lutz Urbach. „Wir haben Mitte Dezember von dem Wettbewerb erfahren und kurz vor Weihnachten in der Verwaltungskonferenz beschlossen, uns zu beteiligen. Ich möchte, dass wir die Digitalisierung in unserer Stadt aktiv gestalten – um Nutzen und Vorteile für alle erlebbar zu machen.“

Der Wettbewerb wurde vom Deutschen Städte- und Gemeindebund gemeinsam mit dem Digitalverband Bitkom ausgerufen. Bewerben konnten sich Kommunen im Größenbereich zwischen 100.000 und 150.000 Einwohnern, die eine Hochschule in der Stadt vorweisen können und eine gute Verkehrsinfrastruktur bieten; Die (Ober-)Bürgermeister der in Frage kommenden Kommunen wurden angeschrieben und zur Teilnahme aufgefordert, so auch Bergisch Gladbachs Bürgermeister Lutz Urbach. Die Stadt, die letztendlich den Zuschlag bekommt, erhalte die Chance, als „europaweit einzigartige digitale Modellstadt“ ausgebaut zu werden, so die beiden auslobenden Verbände. 24 Unternehmen tätigen in der Gewinnerstadt dann Investitionen in 2-stelliger Millionenhöhe. Als Grundlage dient zunächst die Einrichtung sogenannter „Giga-Bit“-Netze, die sowohl mobil als auch leitungsgebunden einen weitgehenden Ausbau digitaler Angebote möglich macht.

Nachdem am Mittwoch, dem 15. März 2017 die Bewerbung eingereicht werden musste, wird am 31. März 2017 bekanntgegeben, welche Städte es in die Runde der letzten drei geschafft haben. Bis zum 15. Mai 2017 haben diese Städte dann die Aufgabe, die eingereichten Konzepte zu individualisieren, bevor zwei Wochen später, am 31. Mai 2017, die Präsentationen der Bürgermeister stattfinden. Am 13. Juni 2017 wird dann der Gewinner bekanntgegeben – 2018 startet der Echtbetrieb.

„Die heiße Phase begann bei uns Anfang Januar“, so Michael Möller, kommissarischer Leiter des Fachbereiches Allgemeine Verwaltung, gleichzeitig IT-Chef der Stadtverwaltung und verantwortlich für das Projekt. „In kurzer Zeit haben wir das Projektteam zusammengestellt, einen runden Tisch mit Interessenvertretungen organisiert und Bürgerbefragungen durchgeführt“. Doch das Projektteam hatte noch mehr Ideen, um die Bewerbung kreativ und erfolgreich zu gestalten: So wurden neben Gesprächsrunden mit Studenten der Fachhochschule der Wirtschaft auch Gesprächsrunden in Unternehmen wie der Firma Oevermann Networks angeboten. „Dieser Wettbewerb ist eine große Chance für die Entwicklung Bergisch Gladbachs. Gerade das Thema Digitalisierung ist heute enorm wichtig“, erklärt Robert Oevermann sein Interesse an dem Wettbewerb. In der Schlussphase hat das Projektteam die 600 Ideen, die eingereicht wurden, aufgenommen und für die Bewerbung verdichtet.

„Wir wollten mit unserer Bewerbung eine Geschichte aus und zu Bergisch Gladbach erzählen“, beschreibt Möller die Idee hinter dem Bewerbungsaufbau. „Wichtig war es uns, eine ehrliche Bewerbung abzugeben, die auch zu uns passt.“ Mit Unterstützung der Firma Oevermann, der Agentur Alpha & Omega PR und der Fachhochschule der Wirtschaft ist dabei ein 193-Seiten umfassendes Werk unter dem Titel „Die Digitale Stadt … für mehr Lebensqualität“ entstanden. Die Bewerbung besteht aus drei Bausteinen: Zunächst werden Visionen vorgestellt, die beschreiben, welche Ideen und Konzepte in der Stadt umgesetzt werden könnten und welchen Nutzen sie haben. Der zweite Baustein ist die Beschreibung des Projektmanagements – wie könnte das Vorhaben realisiert werden? Wo wird das Projektmanagement untergebracht? Der dritte Baustein der Bewerbung sind die Unterstützungsschreiben, in denen private Unternehmen, Energieversorger, Verkehrsbetriebe, Ärzteschaft, Krankenversicherungen, Vereine, Kultur- und Bildungseinrichtungen ihre Vorstellungen äußern und damit auch signalisieren konnten: Wir sind mit an Bord.

Die Bergisch Gladbacher Bewerbung zeigt, wie die Visionen den Tagesablauf der Bürgerinnen und Bürger der Stadt ganz konkret entzerren und vereinfachen können. So wird beispielsweise die Bürgeroase vorgestellt: Sie ist vergleichbar mit einer Art Bürgerbüro, das jedoch auch als Treffpunkt und Ort des Austausches dient. Auch die Defibrillator-App könnte verwirklicht werden: Zwar gibt es an einigen Stellen im Stadtgebiet Defibrillatoren, doch wissen viele Menschen im Ernstfall nicht, an welcher Stelle der Nächste zu finden ist. Die App könnte an dieser Stelle mit einer übersichtlichen Karte Abhilfe schaffen.

In diesem Teil der Bewerbung lernt der Leser außerdem die fiktionale Sachbearbeiterin Britta Hahn und ihren Alltag kennen: Alles beginnt bereits beim Frühstück: Britta Hahn erhält die aktuellen Verkehrsinfos aus der Stadt bequem auf ihr Smartphone, um dadurch zur optimalen Zeit mit dem passenden Verkehrsmittel zur Arbeit zu fahren. In der Mittagspause nutzt sie das WLAN in der Innenstadt, bevor sie nach der Arbeit entlang einer beleuchteten Laufstrecke ihre wöchentliche Jogging-Runde dreht. Neben Britta Hahn wird der Tagesablauf von verschiedenen anderen Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt – vom Schüler bis zum Rentner werden alle Interessensgruppen abgedeckt. Die Initiatoren hatten im Vorfeld einige Bereiche vorgegeben, die in der Bewerbung aufgegriffen werden sollten. Dazu zählen unter anderem Verkehr, Handel, IT-Infrastruktur, Verwaltung, Sicherheit, Energie und Umwelt, Gesundheit, Gesellschaft und Bildung.

Warum hat sich Bergisch Gladbach beworben?
„Unsere Teilnahme hat vor allem zwei Gründe“, erklärt Michael Möller. „Zum einen konnten wir die bereits in der Verwaltung bestehende IT-Roadmap in der Projektphase zu einem digitalen Masterplan für das Stadtgebiet entwickeln, zum anderen sind die Investitionen in Bergisch Gladbach – im Falle eines Gewinnes – natürlich eine große Chance für die Stadt und deren Einwohner, Unternehmen, Organisationen und Vereine“. Falls Bergisch Gladbach im Wettbewerb leer ausgeht, steht auch schon ein Plan B: „Die erarbeiteten Konzepte werden dann nicht in der Schublade verschwinden“, so der IT-Fachmann. „Sie dienen auch in der Zukunft als Orientierung für den Weg der Digitalisierung in unserer Stadt.“