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Baubeginn am neuen Wertstoffhof auf dem Gelände Kippemühle

Bergisch Gladbach braucht einen neuen Wertstoffhof – dies hat der zuständige Ausschuss für Umwelt, Infrastruktur, Klimaschutz und Verkehr im Mai 2015 beschlossen. Mit dem Bau wurde die Entsorgungsdienste Bergisch Gladbach GmbH (EBGL GmbH) beauftragt. Nun liegt der Zulassungsbescheid der Bezirksregierung Köln für den Baubeginn am Wertstoffhof auf dem Gelände Kieppemühle vor, so dass die Bauherren mit dem Bau starten können und die Eröffnung voraussichtlich im Oktober 2017 erfolgen kann.

„Damit die Bauarbeiten nach Plan beginnen können, sind ab Dienstag (14. Februar) Rodungsarbeiten notwendig, bei denen alle Bäume entlang des Stichweges zum Refrather Weg und alle Sträucher im Baufeld auf dem Grundstück entfernt werden“, erklärt Willi Carl, Geschäftsführer der EBGL GmbH, den nächsten Schritt.

Im Februar erfolgt dann ebenfalls ein Teilabriss des momentan bestehenden Gebäudes. Der verbleibende Teil wird umgebaut und als Büro des Wertstoffhofes genutzt. Außerdem werden hier Sozialräume und Garagenplätze für die Fahrzeuge der Innenstadtreinigung untergebracht. „So entfallen lange Fahrzeiten für die Mitarbeiter mit ihren Kleinkehrmaschinen und Pritschenwagen. Dies macht durchschnittlich eine Fahrzeitersparnis von einer Stunde täglich aus, die dann für eine intensivere Reinigung genutzt werden kann“, so Carl.

Ab März folgen die Tiefbauarbeiten, in deren Rahmen auch die Fundamente für die später aufzustellenden Remisen und Überdachungen gelegt werden.

Für die Ausgestaltung des neuen Wertstoffhofes wurde bereits ein umfassendes Konzept erstellt. Dabei wurde die besondere Lage des Geländes mit dem bisherigen Gebäudebestand einer eingehenden Prüfung unterzogen. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die Verkehrsführung und den Schallschutz gelegt.

Für anliefernde Fahrzeuge wird eine doppelte Aufstellspur auf dem Grundstück selbst angelegt, so dass auch in Zeiten starken Andrangs kein Rückstau in der Zufahrtstraße vom Refrather Weg aus entstehen wird. Die Zufahrt zu Parkplätzen und anderen Gewerbeflächen wird somit nicht behindert.

Die angelieferten Wertstoffe werden dann im südlichen Bereich des Geländes über Presscontainer erfasst, die in einer dreiseitig geschlossenen Remise stehen. Durch diese Einhausung werden entstehende Geräusche soweit wie möglich gedämpft. Im westlichen Geländeteil werden die überdachte Annahmestelle für Elektroaltgeräte und ein überdachter Bereich errichtet, in dem Bauschuttkleinmengen und Baumischabfälle abgeladen werden können.

Für leere bzw. volle Behälter wird im nördlichen Grundstücksteil ebenfalls eine Remise errichtet, in der diese Container bis zum Abtransport zwischengelagert werden können.

Beide Remisen, unter denen die Container aufgestellt werden, sollen mit einer Dachbegrünung versehen werden. Zudem wird geprüft, inwieweit das Aufstellen einer Solar- oder Photovoltaikanlage auf den Bestandshallen möglich und wirtschaftlich ist.

Im östlichen Bereich ist eine Fläche für die spätere Offenlegung der Strunde vorgesehen. Diese wird vorläufig nur als Grünfläche gestaltet.

Warum ist ein zentraler Wertstoffhof notwendig?
Der Wiederverwendung und -verwertung von Abfällen kommt in Zeiten knapper werdender Rohstoffressourcen eine immer stärkere Bedeutung zu. So schreibt auch der Gesetzgeber in dem seit 2012 gültigen Kreislaufwirtschaftsgesetz vor, dass das Recycling Vorrang vor der Entsorgung von Abfällen hat und insbesondere Metalle, Holz und Kunststoffe in einem haushaltsnahen System getrennt erfasst und wiederverwertet werden müssen. Das alles kann mit einem Wertstoffhof realisiert werden.

Insbesondere der Sperrmüllannahme kommt dabei eine große Rolle zu. Bisher besteht nur die Möglichkeit, Sperrmüll von einem Pressmüllwagen abholen zu lassen oder ihn selbst zu einer weit entfernten Annahmestelle zu bringen, wo er gegen Entgelt angenommen wird. Vielfach wurde hier der Wunsch geäußert, eine zentrale, kostenfreie Abgabestelle für Sperrmüll einzurichten. Damit sind lange Wartezeiten auf eine Abholung nicht mehr notwendig. Die Sperrmüllsammlung des Abfallwirtschaftsbetriebs wird entlastet und kann die Gegenstände bei Haushalten, die nicht mobil sind, kurzfristiger abholen.

Auch ärgerliche Begleiterscheinungen der Sperrmüllabholung werden deutlich verringert, etwa das Risiko, dass weitere Sachen zum angemeldeten Sperrmüll hinzugestellt werden - und dann bei der Abfuhr liegen bleiben. Auch die Ablagerungen von wildem Müll nehmen auf diese Weise deutlich ab. Besonders angenehm: Die langen Wege entfallen zu bisher weit entfernt liegenden Annahmestationen. „Bei kleinen Mengen oder anderen Anliegen kann man den Weg zur Wertstoffhof auch einfach mit einer Fahrt zum Einkauf oder zum Finanzamt verbinden“, schlägt der Fachmann der Verwaltung vor.

Bürgerinnen und Bürger können außerdem Schadstoffe aus dem Haushalt abgeben. Das Schadstoffmobil wird dort zeitweise seinen Standort finden, aber weiterhin auch einzelne Stadtteile anfahren.

Neben der Sperrmüll- und Schadstoffannahme wird es auch möglich sein, andere gemischte Siedlungsabfälle zu entsorgen:
• Altpapier und Pappe, Altholz, Verpackungsmaterialien und andere Kunststoffe, Kleinmengen Bauschutt und Baumischabfälle, Metalle, Altreifen, Dispersionsfarben, Glas, Alttextilien und -schuhe, Elektroaltgeräte, Batterien und Altöl,
• nicht jedoch Laub, Reisig und andere Grünabfälle, für die die Annahmestation an der Kompostierungsanlage Birkerhof erhalten bleibt.

Der Wertstoffhof als innenstadtnaher, zentraler Servicepunkt des AWB
Die Funktion des Wertstoffhofes wird sich nicht nur auf die Annahme von Reststoffen beschränken. Weitere Leistungsangebote des AWB sind die Ausgabe von Abfuhrkalendern und Infomaterialien, der Verkauf von Restmüllsäcken und Säcken für die Laub- und Reisigabfuhr, die Ausgabe Gelber Säcke, der Verkauf von Vorsortierbehältern, Biofiltern und Kompostprodukten, die Anmeldung von Sperrmüll zur Abholung sowie die Ausgabe, der Tausch und die Rücknahme von Abfallbehältern.