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Verwaltungsvorstand schlägt Weiterentwicklung der Variante Stadthausneubau vor

Die Stadtverwaltung legt dem Stadtrat den Variantenvergleich zur Zukunft der innerstädtischen Verwaltungsstandorte vor. Am 8. Dezember berät dazu zunächst der Haupt- und Finanzausschuss, ehe dem Rat am 13. Dezember vorgeschlagen wird, die Variante eines Neubaus inklusive einer neuen Stadtbücherei am Bahnhof weiterzuentwickeln. Darüber informierten Bürgermeister Lutz Urbach, Stadtbaurat Harald Flügge, Kämmerer Jürgen Mumdey und der mit dem Projekt federführend beauftragte Co-Dezernent Bernd Martmann beim Pressegespräch am Dienstag (29. November 2016).

Die Neubau-Variante auf dem Kopfgrundstück am S-Bahnhof stellt eindeutig die wirtschaftlichste Variante von insgesamt sechs detailliert untersuchten Möglichkeiten dar. Die Stadthäuser „An der Gohrsmühle“ und „Konrad-Adenauer-Platz“ sind sanierungsbedürftig und entsprechen nicht bzw. nur eingeschränkt energetischen, brandschutztechnischen sowie den an einen modernen und bürgerfreundlichen Verwaltungsbetrieb gerichteten Anforderungen. Die beiden Gebäude wurden von der Kreisverwaltung und dem Land Nordrhein-Westfalen gebaut und 1967 bzw. 1981 gekauft. Zwar wurden Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt, allerdings nur in dem Maße wie es der städtische Haushalt zuließ. “Die Stadt selbst war nur beim Rathaus Bensberg selbst Bauherr. Alle anderen Verwaltungsstandorte hat die Stadt von anderen Behörden bzw. Dienstleistungsunternehmen übernommen“, erinnert der für den Hochbau zuständige Co-Dezernent Bernd Martmann.

Deshalb wurde betriebswirtschaftlich untersucht, welche Zukunftsvariante für die Stadthäuser am wirtschaftlichsten ist: Bestandslösung und Miete, kleine Neubaulösung, große Neubaulösung, Bestandslösung und Teilneubau, Bestandslösung ohne Sanierung oder der Erwerb von Zanders-Verwaltungsgebäuden.

Die wirtschaftlichste Lösung ist nach allen Berechnungsarten die Errichtung eines Stadthauses am Grundstück Johann-Wilhelm-Lindlar Straße / Jakobstraße (Bahnhofskopfbebauung) als zentrales Verwaltungsgebäude im Kernstadtgebiet Bergisch Gladbach gemäß der Variante C. Neben wirtschaftlichen Aspekten sprechen auch qualitative Aspekte für einen Stadthausneubau. Die Überprüfung einer möglichen Integration der Stadtbücherei in den Stadthausneubau ergab, dass diese wirtschaftlich sinnvoll ist und weitere räumliche Synergiepotentiale mit sich bringt.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung liegen seit einigen Wochen vor. Sie wurden einer für dieses Thema gebildeten politischen Lenkungsgruppe vorgestellt und dort diskutiert. Entscheidungsbefugt ist dieses Gremium nicht, weshalb nun der Stadtrat sich mit dem Thema befasst. Kämmerer Jürgen Mumdey betont, dass die Untersuchungsergebnisse bereits der Kommunalaufsicht vorgestellt wurden. „Der Landrat hat uns als Verwaltung eine gute Herangehensweise bescheinigt und in Aussicht, diese wirtschaftlich sinnvolle Maßnahme nicht in Konkurrenz zu anderen investiv notwendigen Maßnahmen zu sehen“, so Mumdey. Dem Stadtrat wird vorgeschlagen auch nur unter dieser Bedingung einen Neubau zu realisieren.

Ein großes Anliegen von Politik und Verwaltung sind die Transparenz dieses Projektes und die Einhaltung von prognostizierten Kosten, auch wenn allen Beteiligten bewusst ist, dass zum aktuellen Zeitpunkt nur eine grobe Kostenschätzung vorliegt. Bewusst hat sich die Verwaltung daher – wie von der Politik gewünscht – an den Bund der Steuerzahler NRW gewandt und will eine Kooperation über die Zusammenarbeit bei diesem Projekt vereinbaren. Auch das soll der Stadtrat beschließen.

„Für uns ist eine solche Zusammenarbeit Neuland“, erklärt Eberhard Kanski vom Steuerzahlerbund. „Wir wollen durch Prüfung der Untersuchungen und Planungsschritte dazu beitragen, dass die Steuermittel der Bergisch Gladbacher Bürger richtig verwendet werden. Die bislang erfolgten detaillierten Untersuchungen würden in nicht vielen Kommunen bei einem solchen Projekt angestellt“, sagt der stellvertretende Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler NRW e.V. weiter. Auch Bürgermeister Lutz Urbach freut die Zusammenarbeit: „Es kann für uns nur positiv sein, wenn eine unabhängige und überparteiliche Instanz uns Anregungen für dieses Projekt gibt.“

Die Verwaltungsführung sieht in dem Gesamtprojekt auch städtebauliche Chancen. So wird das Bahnhofsumfeld aufgewertet. Außerdem hat Bürgermeister Lutz Urbach bereits mit Kinobetreiber Helmut Brunotte über die Möglichkeit eines Kino-Projektes an der Stelle des bisherigen Stadthauses gesprochen. Das Interesse hieran hat Helmut Brunotte jetzt noch einmal konkret bestätigt. Zudem gibt es Signale von weiteren Investoren, dass ein Interesse für die Nutzung der Grundstücke zwischen Konrad-Adenauer-Platz und Gohrsmühle bestehen könnte.