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Von Bergisch Gladbach, dem „Tor zum Bergischen Land“, nach Bourgoin-Jallieu, dem „Tor zu den Alpen“

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Den nachfolgenden Bericht über die Partnerschaftsreise des Arbeitskreises Deutsch-Französische Freundschaft erhielten wir von dessen Vorsitzenden Klaus Wohlt::

14 Personen vom „Arbeitskreis Deutsch-Französische Freundschaft“ machten diese Tour vom 13. bis 16. Juli und erwiderten damit den Besuch einer Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern aus Bourgoin-Jallieu. Seit vier Jahren besuchen wir uns regelmäßig, wohnen in Familien und haben dadurch richtige Freundschaften geschlossen. Wir an der Basis freuen uns sehr, dass auch unsere beiden Staatsspitzen sich gut verstehen und vertrauensvoll zusammenarbeiten.

Die Tage verliefen harmonisch und freundschaftlich und waren angefüllt mit einem interessanten Programm: Wir wurden mit gutem französischen Essen und Trinken verwöhnt und machten am Samstag einen Ausflug in das nahegelegene Lyon. Der Höhepunkt des Programms fand am 14. Juli statt, dem französischen Nationalfeiertag. Am Vormittag wurde eine Gedenkplakette zur Erinnerung an den ersten deutsch-französischen Städtepartnerschaftsvertrag von 1956 eingeweiht. Zu diesem Akt waren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie auch Stadtverordnete gekommen. Der Bürgermeister, Monsieur Vincent Chriqui, sowie die Präsidentin des Partnerschaftskomitees, Madame Marie-France Marmonier, hielten Ansprachen. Klaus Wohlt, der Vorsitzende der „Deutsch-Französischen Freundschaft“, bedankte sich auch im Namen der Stadt Bergisch Gladbach für diese Einweihung und für die Bedeutsamkeit, die die Stadt Bourgoin-Jallieu der Städtepartnerschaft zumisst. Er wies auch auf die vielversprechende Zukunft der Beziehungen hin, denn die jüngste Teilnehmerin ist erst 4 Jahre alt – und spricht schon beide Sprachen.

Anschließend haben wir die offiziellen Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag miterlebt. Ein berührender Moment mit starken symbolischen Handlungen: Der Bürgermeister hielt eine einfühlsame Rede, worin er auch den Terrorakt vom 14. Juli 2016 in Nizza ansprach und die Kräfte der Republik hervorhob, die sich gegen eine Spaltung stemmen und die Gemeinsamkeiten aller Französinnen und Franzosen stärken; Fahnenträger der verschiedenen Bürgervereine umrahmten Kranzniederlegungen an dem Friedensdenkmal der Stadt. Das ist eine Besonderheit Bourgoin-Jallieus: Während fast jede französische Gemeinde ein Kriegerdenkmal hat, was sich vorrangig auf den 1. Weltkrieg bezieht, wurden bei der Zusammenlegung der beiden früher unabhängigen Gemeinden Bourgoin und Jallieu die dort bestehenden Kriegerdenkmäler abgebaut und die Materialien von dem Bildhauer Gilbert Primard in die Gesamtanlage des „Mémorial de la Paix“ integriert. Im Mittelpunkt steht jetzt eine vier Meter hohe Friedenstaube auf einer Weltkugel. So ist zwar die Vergangenheit auch in diesem Denkmal gegenwärtig, es zielt aber deutlicher in eine hoffentlich weiter friedliche Zukunft. Die Grundlage des friedlichen und zukunftsorientierten Zusammenlebens unserer beiden Völker ist die Versöhnung, die General de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer im Elyséevertrag von 1963 auf den Weg gebracht haben und die wir und viele andere deutsche und französische Partnerschaften mit ihren Aktivitäten und mittlerweile selbstverständlichen Kontakten immer weiter vertiefen.

Wir haben unsere schönen Tage mit dem Ausspruch „Vive l´amitié franco-allemande“ beendet und nehmen eine dankbare Erinnerung mit nach Hause. Der nächste Gegen-Besuch findet über das Himmelfahrtswochenende 2018 statt. Bereits im Januar gestalten Künstlerinnen und Künstler aus Bourgoin-Jallieu eine Ausstellung mit dem appetitlichen Titel: „A table“. Die Vernissage ist am 26. Januar 2018 um 19.00 Uhr in der Volkshochschule in Bergisch Gladbach. Übrigens, „la cuisine française“ gehört seit 2010 zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. (K.W.)